Tag 19 Paimpol
10. September in Frankreich ⋅ ⛅ 20 °C
Camping Municipal Cruckin, Rue de Cruckin, 22500 Paimpol,
Eine Karte, die nicht funktioniert. Eine aufregende Abfahrt. Ein ruhiger Campingplatz. Ein quirliges Hafenstädtchen.
Tut, dass wir gestern alles zusammen gepackt haben. Heute Morgen regnet es. Wir sind relativ schnell abreisefertig. Nach dem ruhigen und etwas einsamen Stellplatz hier am Meer, haben wir uns einen Campingplatz in der Stadt ausgesucht. Heute geht es in die Hafenstadt Paimpol und dort in den Camping Municipal Cruckin . Von dort aus können wir auch die Ile de Brehar , die Blumeninsel besuchen. Der Fähranleger ist keine 10 Min. vom Campingplatz entfernt, wenn wir den Roller nehmen. Mit dem Fahrrad fährt man eine halbe Stunde. Aber noch sind wir nicht da.
An der Schranke funktioniert die Karte zum Hinausfahren nicht, und ich muss sie bei der Rezeption neu aktivieren lassen. Inzwischen stehen schon 2 Fahrzeuge hinter uns, die auch hinaus wollen. Aber das sollte an diesem Morgen noch lange nicht das größte Problem sein. Michael holt, so weit es geht, aus und nimmt die enge Kurve, damit Wohnmobil und Hänger auf die enge Straße kommen. Dann fährt er den steilen Berg hoch. Das heißt, er will den steilen Berg hochfahren. Ungefähr auf der Hälfte der Steigung drehen die Räder durch. Nichts geht mehr . Warnblinker an und den hinter uns stehenden Fahrzeugen signalisieren, dass sie irgendwie versuchen sollen, an uns vorbeizufahren. Dann versucht Michael probiert den Berg wieder hinunter zu rollen und dabei etwas Platz für die Fahrzeuge hinter uns zu schaffen. Und gerät zu weit an die Böschung zum Meer. Die Straße ist zu schmal, um den Hänger mit dem Wohnmobil von der Böschung wegzulenken. Gerade ziehen geht wegen der Steigung nicht. So rutscht der Hänger langsam über die Böschung, bis Michael das Womo anhalten kann. Der Hänger steht so schräg, dass er jeden Moment droht umzukippen. Die einzige Möglichkeit, ihn von der Böschung zu bekommen ist, ihn abzukoppeln. Das geht aber wegen des starken Gefälles nicht, denn wenn der Hänger ins Rollen kommt, können wir ihn zu zweit niemals halten. Inzwischen sind hilfsbereite Franzosen herbeigeeilt und wir überlegen, was zu tun ist . Michael legt erst einmal Bremskeile so gut es geht hinter den Hänger. Er geht nur die Flucht nach vorn. So startet er einen letzten Versuch, um auf der rutschigen Straße ein kleines Stück nach oben zu fahren und den Hänger von der Böschung fort zu ziehen. Er hat nur einen Versuch. Rutscht das Gespann weiter nach hinten, kippt der Hänger um. Ich mag gar nicht hinsehen.
Michael gibt Gas und kommt wirklich auf der Straße ein Stück vorwärts nach oben. Das reicht, damit der Hänger wieder gerade steht. Dann geht es langsam Stück für Stück den Berg hinunter.
Den Berg kommen wir definitiv nicht hoch. Wir müssen die kleine Strandstraße nehmen, die führt auch nach oben in den Ort, zwar sehr eng, aber dafür nicht so steil. Dafür muss das Wohnmobil samt Hänger auf der Straße um 180 Grad gedreht werden. Mit Unterstützung zum Halten des Hängers koppeln wir ab, drehen das Mobil, hängen den Hänger wieder dran, und dann können wir endlich die Straße räumen. Als erstes will gleich ein dicker LKW an uns vorbei. Bloß erst mal weg von hier. Die nächste Viertelstunde sagt keiner von uns beiden ein Wort. Das gerade Erlebte sitzt noch in den Knochen. Irgendwie ist das heute nicht unser Tag, denn kaum sind wir unterwegs, wird die Straße von Straßenrandbearbeitungsfahrzeugen blockiert. Himmel, was für ein Wort, gemeint sind Trecker, die den Straßenrand und die Böschung mähen. Gleich zwei arbeiten hintereinander. Und von vorn kommt Gegenverkehr ohne Ende. Zeit und Geduld sind gefragt. Dabei wollten wir vor 12.00 Uhr in Paimpol sein, um nicht wieder vor der Schranke warten zu müssen. Erst die Aktion mit der Bergfahrt und jetzt das. Aber irgendwann geht es weiter. Wir fahren ganz gemütlich, als plötzlich ein Höllenlärm hinter uns im Wohnmobil, uns zusammenzucken lässt. Was war das? Die Besteckschublade war wohl nicht richtig zu und ist in der Kurve herausgesprungen. Gott sei Dank nicht komplett. Ich schiebe sie hinein. Ruhe ist wieder da. Jeder hängt so seinen Gedanken nach und unabhängig von einander machen wir uns Gedanken, wie die „Rote Paula“ und die Räder die Schieflage überstanden haben. Wir werden es bei der Ankunft feststellen. Aber jetzt werden wir durch einen Stau vor St. Brieuc ausgebremst. Das gibt mir Zeit, eine der ältesten Städte der Bretagne von oben zu betrachten. Gut kann ich den Hafen sehen und die Gouët, die an dieser Stelle in das Meer fließt. Diesen Ort sollten wir beim nächsten Mal in den Reiseplan mit einbeziehen.
Es ist 10 Minuten vor 12.00 Uhr, als wir die Einfahrt des Camping Municipal in Paimpol erreichen. Wir können uns die Plätze anschauen. Es gibt parzellierte Stellflächen, zwei große Wohnmobilstellplätze ohne Einteilung auf einer Wiese, und einen Stellplatz , der in Boxen eingeteilt ist, auf Asphalt. Wir entscheiden uns schnell für den ersten Platz der uns gefällt. Lange Suchen ist nicht mehr, der Mann an der Rezeption will Mittag machen.
Aber der ausgesuchte Platz mit den Hecken ist groß und gemütlich. Nachdem alles steht, kommen wir so langsam zur Ruhe. Bei einer Runde über den Platz stellen wir fest, dass auch Plätze mit Meerblick frei sind. Egal. Wir stehen, haben genug Platz und Sonne den ganzen Tag.
Am Nachmittag fahre ich mit dem Rad am Meer entlang in Richtung Hafen. Ein hübsches kleines Hafenstädtchen erwartet mich. Aber was für ein Trubel. Überall machen Schilder auf die Maskenpflicht aufmerksam. Ich stelle mein Rad im Hafen ab. Der alte Hafen hat sich in eine hübsche Marina mit belebten Restaurants verwandelt und lädt zum Bummeln ein. Außerdem bildet er einen guten Ausgangspunkt für mich für einen Erkundungsgang durch die Altstadt mit ihren Reedhäusern. Paimpol ist die Hochburg des Fischfangs und der Austernzucht an der Côtes-d’Armor und ist auch bekannt durch eine bestimmte Austernart, die es nur hier gibt, „die Paimpolaise“.
Im Jachthafen liegen viele große und kleine Boote. Wie wollen die bloß aus dem Hafenbecken kommen? Der Verkehr schiebt sich hupend und stockend entlang des Hafens. Menschen bummeln und suchen einen Platz in der Sonne. Ich durchstreife die Gassen der Altstadt. Wunderschöne Häuser, kleine Läden, Bars und Restaurants und sehr viele Kunstgalerien. In einem der Cafes am Hafen kehre ich auf einen Kaffee ein. Bevor ich zurück zum Rad gehe, besorge ich noch ein Baguette und dann fahre ich zurück zum Wohnmobil. Am Abend, nach dem Abendessen, machen wir noch einen Strandspaziergang in Richtung der „Abtei Beauporte“ und dann sind wir reif für unser Wohnmobilbett.
Tag 20 Île de Bréhat
11. September in Frankreich ⋅ ⛅ 16 °C
Nach der Morgenroutine, jetzt zähle ich ein Frühstück in der Sonne schon zur Routine, bereiten wir uns auf einen Besuch der Île de Bréhat, der Blumeninsel vor. Wir haben lange überlegt, wie wir zum Fähranleger ganz vorn an der Spitze von Ploubazlanec fahren sollen. Mit den Rädern benötigen wir 30 Minuten und könnten die Räder zum Erkunden der Insel mitnehmen. Das ist möglich. Aber als wir den Preis für den Transport der Räder recherchiert haben, entscheiden wir uns für die Kombination Roller und Inselerkundung zu Fuß. 16 Euro für jedes Fahrrad zum Fahrpreis von 10 Euro pro Person ist schon heftig, für die 10 Minuten Überfahrt. Im Nachherein betrachtet war es eine gute Entscheidung, die Räder nicht zu nehmen.
Heute muss ein größerer Rucksack mit, in dem neben Essen und Trinken für ein Picknick, auch so Dinge wie Regenjacken und Sonnencreme verstaut werden.
Die Fahrt führt durch den Hafen von Paimpol und der Verkehr ist noch genauso hektisch wie am Vortag. Wo kommen nur die ganzen Wohnmobile her? Den Stellplatz am Hafen können wir im Vorbeifahren sehen. Er ist bereits um diese Zeit so voll, dass die Warteschlange die ganze Zufahrtstraße blockiert. Wieder sind wir froh, uns für einen kleinen Campingplatz und nicht für den Stellplatz entschieden zu haben. Die Fahrt auf der wenig befahrenen Landstraße ist herrlich. Zwischen Plaimpol und Ploubazianec taucht immer wieder das Meer unter uns auf. Pünktlich zur 11. 00 Uhr- Fähre sind wir am Fähranleger am Pointe de l’Arcouest.
Während Michael den Roller parkt, besorge ich die Fahrkarten. Die Einteilung für Warteschlangen am Schalter lässt ahnen, welch ein Betrieb hier in der Hochsaison sein muss. Heute muss ich nicht warten und kehre mit den Fahrkarten kurze Zeit später zum Roller zurück, leere meine Jackentasche und packe meine Rollerkleidung in das Roller Case. Dann gehen wir zum Anleger. Als wir die Ansammlung von wartenden Menschen sehen, sind wir doch ein wenig erstaunt. Ich möchte die einlaufende Fähre fotografieren. Mist. Ich habe mein Handy in meiner Jacke im Roller gelassen. Kurz überlege ich, ob Michaels Handy zum Fotografieren ausreicht. Aber da noch Zeit genug ist, gehen wir zum Roller zurück. Eine gute Entscheidung. Mein Handy liegt auf der Mauer neben dem Roller. Dort habe ich es hingelegt, als ich die Taschen geleert habe. Glück gehabt! Das hätte sicher am Nachmittag nicht mehr dort gelegen. So viel Schusseligkeit verschlägt Michael die Sprache.
Inzwischen sind sogar zwei Fähren da, und die eingeteilte Menge der Wartenden verschwindet in kürzester Zeit in den Schiffen. Wir haben einen Platz draußen gefunden und beobachten das Ablegen. Für Räder wäre hier nicht wirklich Platz. Auch schon beim Anstehen vorher wären sie eher hinderlich gewesen. Von der Fähre aus kann man noch mal gut die Inselchen dieses Archipels sehen.
Und dann sind wir auch schon da und warten auf einer Bank am Anleger ab, bis sich der Pulk Menschen auf der Insel verteilt hat. Mit den Fahrkarten haben wir einen Übersichtsplan mit verschiedenen Wanderwegen zu den Attraktionen der Insel bekommen. Die Insel Bréhat, wird als „Blumeninsel“ bezeichnet, weil das milde ozeanische Klima eine Fülle von Blumen (Agapanthus, Hortensien, …) und allgemein Pflanzen und Bäume, von denen einige tropisch sind, wachsen lässt. Die haben wir aber auch schon im Cotentin gesehen.
Die Insel besteht aus zwei Teilen, dem Nord- und dem Südteil, die durch eine Brücke verbunden sind. Wir schlendern durch die engen Gassen vom Hafen hoch zum touristischen Mittelpunkt in Bourg. Es geht entlang schöner, gepflegter Häuser mit kleinen umzäunten Gärten. Steinmauern fassen die Grundstücke ein.
Wir verlassen die Südinsel, die sich voller Blumen und sehr geordnet zeigt, über den „Pont ar Prat“ , eine Brückenverbindung, um die Nordinsel zu erreichen. Das ist der grüne und wilde Teil der Insel. Dort stehen der Weiße Turm, der als Wahrzeichen für Seefahrer dient, das Semaphor und die Leuchttürme von Rosédo und Pointe du Paon. Eigentlich wollen wir zum Pointe de Paon laufen, aber der Weg wird von fast allen gewählt. Deshalb wählen wir den Weg zum Leuchtturm Rosédo. Es ist ziemlich warm, trotzdem trüben immer wieder Wolken den Himmel. Das ist schade, denn mit Sonnenlicht sähe alles noch schöner aus Leider ist auch Niedrigwasser, so dass an vielen Stellen das Wasser fehlt . Aber für das Wandern ist es ganz gut, dass die Sonne nicht so brennt. Die Insel ist 3,5 km lang und 1,5 km breit. Bei einer Ìnselrunde kommen 13,5 km zusammen, bergauf und bergab. Am Hafen kann man Räder leihen. Davon haben auch einige Besucher Gebrauch gemacht. Der Mietpreis ist etwas günstiger für den halben Tag, als der Preis für die Mitnahme auf der Fähre. Wirklich schön ist das Radfahren bei den vielen Fußgängern auf den schmalen Wegen und Gassen aber nicht. Und überall dürfen Räder auch nicht fahren. Die kleine Inselbahn, die von einem Trecker gezogen wird, ist heute nicht so gefragt. Mit nur einem Gast quetscht sie sich regelrecht durch die Mauern gesäumten kleinen Gassen. Wir müssen uns dicht an die Wand pressen, als sie an uns vorbeifährt. Auf dem größten Teil der Insel herrscht, wie auch vorher auf der Fähre, Maskenpflicht. Die Insel wirkt sehr gepflegt und bietet tolle Ausblicke auf das Meer. Wir wandern inzwischen allein auf dem Pfad zum Leuchtturm. Die Hitze und der schwere Rucksack lassen uns schwitzen und machen durstig. Aber es gibt außer in den Lokalen in Bourg nirgendwo Toiletten. Und einfach hinter einen Busch zu verschwinden, geht bei den Wegen und Publikumsverkehr hier auch nirgendwo. Alles eingezäunt und mit Mauern begrenzt. Also wird nur ein wenig getrunken.
Wir statten der Kapelle, den Semaphor und dem Leuchtturm einen Besuch ab. Dann sind wir über 8 km gelaufen. Es reicht uns. Einen schönen Picknickplatz haben wir auch nicht gefunden. Die sind kaum vorhanden und die wenigen, die da sind, besetzt. Zurück in Bourg sind die Restaurants draußen alle mit Mittagsgästen gefüllt . Wir laufen zurück zum Hafen und kehren dort auf ein Getränk ein. Da sehen wir die 15 Uhr- Fähre einlaufen, trinken schnell aus, und begeben uns auf die Fähre, die um diese Zeit nicht stark besetzt ist. Bevor wir uns richtig verguckt haben, sind wir wieder auf dem Festland und fahren mit dem Roller zurück. Der Bäcker in Ploubazlanec, bei dem wir Brot mitnehmen wollten, hat schon geschlossen. Das holen wir uns gegen Abend beim Carrefur, und unser Picknick machen wir vorm Wohnmobil, als wir zurück sind.
FAZIT: In der Nebensaison ein schönes Ausflugsziel, wenn auch sehr touristisch. In der Hauptsaison würde ich dort nicht hin wollen.
Tag 21 Fahrt zum Pointe de Plouézec
12. September in Frankreich ⋅ ⛅ 19 °C
Waschtag, Rollerfahrt zum Pointe de Plouézec, Plouézec und Einkehr in einer Bar, ein fürstliches Abendessen, ein Strandspaziergang.
Heute ist Samstag. Die Sonne scheint und bietet damit beste Voraussetzung Wäsche zu trocknen. Ich erkläre den Tag zum Wasch- und Putztag. Ok. Nur den halben Tag. Betten abziehen, Handtücher wechseln, sich mit der Bedienungsanleitung der französischen Waschmaschine beschäftigen. (Der Waschgang kostet 4,50€ inklusive Waschpulver), Wohnmobil gründlich säubern und alle Dinge wieder dahin verstauen, wohin sie gehören. Nach 2 Stunden flattert die Wäsche auf der Leine und ich kann den Putztag für beendet erklären.
Michael hat in der Zwischenzeit eine interessante Rollerroute zusammengestellt und so fahren wir an frühen Nachmittag auf kleinen Straßen in Richtung Plouézec. Bereits vor Plouézec führt eine schmale Straße hoch hinauf zum Pointe de Plouézec. Auf der rechten Seite wird die Landschaft felsig und wir können tief unten das Meer sehen. Oben am Aussichtspunkt angekommen, haben wir eine faszinierende Sicht auf die Bucht mit den kleinen, vorgelagerten Inseln, die unbewohnt sind. Auf einer Insel steht einsam ein weißer Leuchtturm. Man soll es nicht glauben: hier oben mindestens 10 km von jeglicher Zivilisation entfernt, stehen Wohnmobile. Ein toller Platz, zumal der Wanderweg GR 34 auch hier vorbeiführt. Wir machen Fotos und genießen dann noch eine ganze Zeit den wunderbaren Blick und die Ruhe hier oben.
Es ist Zeit für einen Kaffee. Den hoffen wir in Plouezec zu bekommen. Unterwegs halten wir noch einmal an. Auf der Hinfahrt habe ich das Schild zu einem Skulpturengarten gesehen. Den möchte ich mir ansehen. Michael eher nicht. In einem Waldstück, das steil nach unten abfällt, stehen zwischen den Bäumen, die größtenteils aus Holz gefertigten „Sculptures en Liberte“ des Künstlers Kito. Es herrscht eine ganz eigenartige Stimmung, als ich die Skulpturen zwischen den Bäumen betrachte und dabei überlege, welche Aussage der Künstler damit machen will. Die Skulpturen stehen meist auf kleinen Lichtungen, in die das Sonnenlicht fällt. Sehr eindrucksvoll. Beim Betrachten habe ich gar nicht bemerkt, wie weit der Weg ins Tal geführt hat. So komme ich beim Rückweg ganz schön ins Schnaufen. Michael sitzt derweil gemütlich auf einem großen Hinkelstein und wartet.
In Plouézec parken wir den Roller vor der Kirche und schauen uns den Ort an. Das ist schnell getan. Der Mittelpunkt des Ortes ist die Kirche. Gegenüber befinden sich eine Tabac-Bar und eine Boulangerie, ein Bäcker. Wir suchen uns einen Platz im Schatten auf der Terrasse der Bar. Aber der Kaffeedurst ist verflogen. Uns steht der Sinn bei der Hitze eher nach einem Kaltgetränk. Bei einem Bier kann ich meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen und Leute beobachten. Hinter uns sitzt eine ältere Frau, die wohl nicht mehr ganz alleine ist. Freund Alkohol hat ihr schon einen ordentlichen Schwips beschert. Dementsprechend unterhält sie lautstark die Anwesenden. Samstagnachmittag in einer französischen Dorfkneipe. Inzwischen ist schon später Nachmittag und wir machen uns auf den Rückweg. Dieses Mal kann ich im Vorbeifahren die Mauern der Abtei Beauport sehen, die von der Nachmittagssonne angestrahlt, imposant in den Himmel aufragen. Eine Besichtigung haben wir noch nicht geschafft. Als ich später noch einen Spaziergang am Meer mache und dort vorbeikomme, ist die Pforte bereits geschlossen.
Am Abend muss niemand von uns kochen, denn ein Food-Truck hat schon am Nachmittag auf Tafeln angekündigt, dass es am Abend auf dem Campingplatz Kabeljau mit Crevetten und Tintenfisch auf weißen Bohnen gibt. Davon holen wir uns eine Portion, die so reichlich ist, dass wir zu zweit davon satt werden.
Morgen geht es weiter. Das Wetter soll noch besser werden. Wir wollen auf den Stellplatz von Lampoul Plouarzel fahren, den wir noch von der letzten Tour kennen und der wunderbar direkt am Meer liegt.