Blomberg…die Nelkenstadt 27.12.2021

4 Grad

Denkmal des heiligen Martins, des Schutzpatrons der Stadt

Heute Morgen haben wir uns entschlossen, noch einen Tag hier in Blomberg zu bleiben. Wir stehen gut und umsonst und in der kleinen Stadt gibt es für mich noch so allerhand zu entdecken. Nach dem Frühstück betätige ich mich zunächst erst einmal als Stadtführerin, denn im Gegensatz zu mir, hat Michael gestern bei der Kälte keine Lust mehr auf Sightseeing gehabt. Heute ist es wärmer. Die Temperaturen liegen über 0 Grad. Somit dürfte die Sat-Anlage auch wieder aufgetaut sein. Aber wir brauchen sie gar nicht, denn das Wlan ist super und reicht auch zum Streamen.
In der Stadt herrscht heute etwas mehr Betrieb als gestern, aber von voll oder belebt kann keine Rede sein. Mich interessiert ziemlich, warum sich Blomberg als „die Nelkenstadt“ bezeichnet. Und so kommt mir die geöffnete Touristinformation gerade recht. Aber vor die informative Kommunikation hat Corona …..Maske, Impfzertifikat und Personalausweis gesetzt. Nachdem das Procedere erfüllt ist, gibt mir die nette Dame ausführlich Auskunft. Sie hat Zeit und es macht ihr sichtlich Freude uns, Michael, dem es draußen zu langweilig geworden ist, ist inzwischen auch dazu gekommen, über ihre Stadt und die unmittelbare Umgebung Auskunft zu geben.
So erfahren wir, dass im Name Blomberg schon das Wort Blume steckt: Blomberg….de Bleome. Der Sage nach soll der Ort auf einem mit Blumen bewachsenen Berg errichtet worden sein. Doch man geht eher davon aus, dass Blomberg seinen Namen der lippischen Rose zu verdanken hat, die der Stadtgründer Bernhard III. zur Lippe im Wappen trägt.
Die Nelke allerdings kommt erst 600 Jahre später ins Spiel, als Freiherr von Ulmenstein in der Meierei seiner Burg als Liebhaberei eine kleine Nelkenzucht anlegte.
Viele Jahre später, als der Gärtner Carl Gronemann die Gärtnerei übernommen hat, wurden Nelken und Nelkensamen in alle Welt verkauft und Blomberg wurde als die Nelkenstadt bekannt.
Es gibt sogar eine Nelkenkönigin, die Blomberg repräsentiert. Das es einen Nelkenweg, einen 42 km langen Wanderweg rund um das Blomberger Becken gibt, sowie eine Nelkenstraße und die Skulptur der größten Nelke der Welt, die am Ortseingang steht, ist da nicht verwunderlich.

kleines Fachwerkhaus

Wir erfahren noch von weiteren Angeboten, die einen Besuch in Blomberg attraktiv machen. Es gibt ein Frei- und ein Hallenbad ca 700 m bis 800 m vom Stellplatz entfernt und es werden diverse Stadtführungen zu Fuß, per Rad oder mit dem Segway angeboten. Auch auf „Schatzsuche“ mit einem, in der Touristinformation zu leihenden Geocaching Gerät, kann man in Blomberg gehen.


Nach der ausführlichen Information setzen wir unseren Stadtspaziergang fort. Wer wirklich alle Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigen will, kann sich an den Schildern „Stadtrundgang“ orientieren, die Besucher durch die Stadt leiten. Wir laufen weiter zur Burg. Unterhalb der alten Stadtmauer befindet sich ein schöner Spazierweg, aber Michael reicht der Stadtspaziergang durch die sehr gepflegte Stadt und so laufen wir langsam zurück zum Stellplatz

Wanderweg unterhalb der Stadtmauer

Dabei entdecken wir noch eine E-Tanksäule mit 3 verschiedenen Adaptern. Muss so etwas sein, dass jeder E- Auto Hersteller sein eigenes Tank System herstellt? Kann man sich da nicht auf ein System einigen? So macht es die Verbreitung der neuen und Klima schonenden Mobilität nicht einfacher.


Am Nachmittag laufe ich noch einmal alleine los und wandere auf der Route der ausgeschilderten Stadtführung, die mich in kleinste Straßen schickt und bei der ich das kleinste „Gasthaus der Welt“ zu sehen bekomme.

kleinste Kneipe der Welt
Eingang zur kleinsten Kneipe

Auf dem Wanderweg unterhalb der Burg und der Stadtmauer komme ich am nur 100 qm großen Blomberger Weinberg vorbei. Aus den Trauben der Reben wird seit 2005 der „Nelkenstädter Paradiesblick “ gekeltert. Sehr viele Flaschen werden es wohl nicht werden.

Weinberg in Blomberg


Es wird schon dunkel, als ich nach meinem Spaziergang wieder zurück bin. Für heute reicht es mit Informationen, gelaufenen Kilometern und mit Fachwerkhäusern.