Über die Küstenstraße nach Hrušica/ SVN

 25. September 2022 in Slowenien ⋅ 🌧 14 °C

Unser Stellplatz: Pension Patrik, Hrušica/Slowenien

Der Regen kam gegen Mitternacht. Nicht laut trommelnd, sondern leise knisternd auf dem Wohnmobildach. Am Morgen regnet es immer noch.
219 km liegen heute vor uns bis nach Slowenien. Davon ist ⅔ der Strecke Küstenstraße. Und darauf freue ich mich trotz des Regens ganz besonders, denn diesen Teil der Küstenstraße zwischen Trogir und Senj sind wir auf dem Hinweg nicht gefahren. Für die Entfernung veranschlagt das Navi gut 4 ½Stunden.
Es ist kurz nach 9.00 Uhr als wir am Morgen starten. Dieses Mal ohne irgendwelche Probleme, wie zu enge Zufahrtswege, steile Abfahrten usw. , denn die Küstenstraße beginnt gleich an der Ecke.


Was folgt, ist eine wirklich atemberaubende Fahrt entlang des Meeres. Die erstklassige Küstenstraße D8 schlängelt sich um Buchten, führt in Serpentinen hoch über einen Berg und wieder auf Meeresniveau hinunter. Immer haben wir Blick auf das Meer.
An manchen Stellen fällt der Berg steil hinab ins Meer und die Wellen umspülen die Felsen.
Das Wetter sorgt für keine gute Optik. Es regnet und es ist ziemlich windig. Der Wind türmt das Wasser im Meer zu hohen Wellen auf, deren weiße Schaumkronen auf der Wasseroberfläche tanzen. Oft sehen wir Häuser und kleine Orte, die unten in den Felsen am Meer gebaut sind, und fragen uns, wie die Bewohner dort hinkommen. Bis irgendwann ein kleiner Weg in die Tiefe führt.
Aber auch die felsige Landschaft hat ihren Charme. Unter der dunklen Wolkendecke leuchtet die Herbstfärbung der Laubbäume zwischen den dunklen Nadelbäumen und dem hellen Gestein.
Dann führt die Straße wieder durch einen Felsen.

Auf der Küstenstraße

Es ist enorm, welche Arbeit in dieser Straße steckt, die den zerklüfteten Felsen regelrecht abgerungen wurde.
Dann gibt es wieder Streckenstücke, da verläuft die Straße direkt am Meer. An diesen Abschnitten sind die Autokamps aufgereiht wie Perlen auf einer Kette. Eines folgt dem nächsten. Aber nicht alle sind mit größeren Mobilen anzufahren.
Hans und Marion geben uns über die „Funke“ Nachricht, dass sie einen Parkplatz ansteuern müssen. Das Navi hat sich verabschiedet. Auf diesem Teil der Strecke zwischen Klemovica und Povile gibt es einige schöne Parkplätze, um auf das Meer zu schauen. Fast überall stehen dort Vans oder Campingbusse ….und das nicht nur, um kurz die Aussicht zu genießen. Wenn wundert es da, daß auf vielen dieser schönen Parkplätze bereits ein absolutes Halteverbot für Wohnmobile zwischen 22.00 Uhr und 7.00 Uhr steht
Die Küstenstraße ist erfreulich leer. Teilweise habe ich das Gefühl, dass wir dort alleine fahren. Später fällt mir ein, dass ja Sonntag ist und keine LKWs unterwegs sind.


Ab Novo Vinodolski wird der Verkehr stärker. Da gibt es dann auch einen unvernünftigen Wohnmobilfahrer, der es so eilig hat, dass er uns trotz Überholverbot überholt. Gebracht hat es ihm nichts…..außer ein paar Sekunden Nervenkitzel. Dann können wir die Brücke nach Krk noch einmal sehen, bevor wir nach Rijeka fahren und dann weiter Richtung Triest. Wir wollen noch in Kroatien tanken. Wir hätten bis Slowenien warten sollen, da ist der Diesel mit 1, 62€ noch etwas günstiger, wie an der ersten Tankstelle zu sehen ist.
Maut frei soll es durch Slowenien gehen. Daher haben wir die Route über Triest gewählt.
An der Grenze zu Slowenien erwartet uns erstmal ein kurzer Stau.
Unser Ziel heute ist Hrušica, ein kleiner Ort direkt hinter der kroatisch/ slowenischen Grenze, der an der E 61 nach Triest liegt.

Hier gibt es einen sehr gut bewerteten Stellplatz an einer Pension. Unsere Plätze sind bei der Ankunft, die in strömendem Regen stattfindet, wirklich durch Pylonen reserviert.



Marion und ich gehen zum Anmelden in den Imbiss an der Pension, bezahlen gleich ( 17.00 Euro ohne, 22 Euro mit Strom, inklusive Sanitär,WLAN und V+E) und trinken dort einen ausgezeichneten Cappucino für 1,40 €.
Leider macht der ständige Regen eine Erkundung des kleinen Ortes unmöglich. Schade, denn der Initiator des Platzes, mit dem wir nach dem Bezahlen ins Gespräch kommen, hat uns ein paar Tipps für die nähere Umgebung gegeben.


Erst gegen Abend lässt sich die Sonne kurz sehen, und wir kommen mit Wohnmobilisten aus Ostfriesland ins Gespräch, die sich für das Frühstück am nächsten Morgen in der Pension angemeldet haben ( 7,00 € p.P) und ganz erstaunt sind , dass man hier auch essen kann.

Ganz erstaunt sind wir wenig später, als wir zum Essen in die Pension gehen wollen, wo wir glauben, einen Tisch reserviert zu haben.
Der reservierte Tisch für 4 Personen befindet sich nicht in der Pension, sondern im „Restaurant Isabella“ im Nachbarort Podgrad. Der Chef Patrick höchstpersönlich fährt uns mit seinem weißen Mercedes dort hin und holt uns nach dem Essen, nachdem der Kellner ihn informiert hat, wieder ab.


Während wir in der Dunkelheit vor dem Restaurant auf das Abholen warten, fährt ein weißes Auto vor und wartet. Als ich die Beifahrertür öffne und einsteigen will, wundere ich mich über die vielen Einkäufe auf dem Sitz. Wo soll ich denn da jetzt sitzen? Dann schaue ich in das erschreckte Gesicht eines völlig Fremden, der schnell Gas gibt und davon fährt. Merke: Nicht jedes Auto, das weiß ist, ist auch das Richtige.
Wenig später kommt dann das richtige weiße Auto und bringt uns zum Stellplatz zurück.
Das nenne ich mal einen Kundenservice. Das Essen im Restaurant Isabella war im übrigen ausgezeichnet. Sehr zu empfehlen. Auch die Preise.
Morgen geht es weiter nach Italien. An den Gardasee und jetzt erst einmal ins Womobett.

Restaurant Isabella:
https://www.sloveniaholidays.com/restavracija-i…

Borghetto/Italien

 26. September 2022 in Slowenien ⋅ ☁️ 14 °C

Unser Stellplatz: Area sosta camper Parcheggio Virgilio Sosta camper a Borghetto di Valeggio sul Mincio.

Auf der Landstraße durch Slowenien

Dichter Nebel liegt über der Landschaft, als ich heute Morgen aus dem Fenster schaue. In der Nacht hat es weiter geregnet und sogar gewittert. Der Platz war gestern Abend voll. Die ersten Wohnmobile sind schon am frühen Morgen wieder gefahren.

Um 9.00 Uhr sind wir abfahrbereit. Über die E 61, einer gut ausgebauten Straße, fahren wir mautfrei durch Slowenien nach Italien.
Das satte Grün der umgebenden Wiesen hier fällt richtig ins Auge, nach den Wochen mit überwiegend Felsen und roter Erde.
In Kozina überqueren wir die Grenze nach Italien und fahren auf Triest zu. Die Strecke lässt sich gut fahren.

Von Triest nehmen wir nur einen tollen Blick von der Umgehungsstraße aus mit.

Die Sonne hat sich durchgesetzt und beschert uns sommerliches Wetter.
Hinter Triest fahren wir auf der kostenpflichtigen Autobahn weiter, die E70 Richtung Venedig.
Bis weit hinter Venedig ist diese Autobahn sehr anstrengend zu fahren, weil sehr, sehr viel LKWs unterwegs sind. Die Landschaft ist nichtssagend. Erst hinter Vicenza, als die ersten Weinfelder auftauchen und kleine Orte in einer sanften Hügellandschaft zu sehen sind, wird es interessanter.
In Sommacampagna kurz hinter Verona verlassen wir die Autobahn. Da wir mit der Mautbox 1 fahren, können wir an der Mautstelle durchfahren, im Gegensatz zu Hans und Marion. Das Dummme nur ist, dass es hinter der Mautstelle keine Möglichkeit gibt auf die beiden zu warten, die mit Bargeld bezahlen müssen. Ein LKW-Fahrer hupt ungeduldig, und so fahren wir in den darauffolgenden Kreisel.

Hans und Marion, die den Stellplatz kennen, wollten eigentlich vorfahren. Nun sind wir im Kreisel und die Navis sind sich nicht einig. Jedes schickt uns in eine andere Richtung. Welches ist denn nur die, die wir fahren sollen? So drehen wir zwei Ehrenrunden, bis die beiden und mit dem Bezahlen fertig sind.

In Valeggio sul Mincio , dann das nächste Problem, die Straße durch den Ort, ist wegen einer Brücke für Fahrzeuge über 5 t gesperrt. Während Hans und Marion deshalb umrouten müssen, können wir durchfahren.


Dann kommen wir nach Borghetto, dem Mühlendorf, wo sich unser heutiger Stellplatz befindet. Aber der lässt sich nicht ganz so leicht finden. Zweimal drehen ist angesagt, bis wir endlich auf dem richtigen Stellplatz stehen(es gibt 3 Stellplätze). Während wir einen Platz für beide Fahrzeuge suchen, irren Hans und Marion noch im Nachbarort herum, bis sie eine Brücke über den Fluß Minico gefunden haben. Über die „Funke“ informieren wir sie über unseren Standort und wenig später treffen auch sie ein. Himmel…nach der anstrengenden Autobahnfahrt, dann noch diese Probleme bei der Anfahrt.
Während die Männer sich etwas erholen, bummeln Marion und ich schon mal durch das kleine, romantische Mühlendorf Borghetto.
Borghetto liegt in der Nähe von Verona, am Fluß Minico, und ist ein Stadtteil von Valeggio sul Mincio. Sie gilt als eine der schönsten Ortschaften Italiens
Das Festungsdorf wurde bereits 1400 gegründet.
Im Mittelalter brachten Dutzende von Mühlen und Wasserräder (einige davon sind auch noch heute in Betrieb) der Gemeinde Wohlstand. Heute lebt der Ort vom Tourismus. Es gibt viele kleine Lokale, Restaurants, Cafés und Bars, die sich in den historischen Gebäuden befinden. In einem Café trinken wir einen Cappuccino und für den Weg zurück zum Stellplatz gibt es noch ein Eis.
Der Stellplatz „Area Sosta Camper Parcheggio Virgillio“ liegt zentrumsnah und kostet 15 Euro für 2 Personen pro Nacht. Es gibt Strom ( 6 Ampere) und ein ziemlich neues Sanitärgebäude mit Toiletten und Duschen.
Auf dem Stellplatz zurück genießen wir noch etwas die Sonne. Für heute haben wir genug gesehen und erlebt. Morgen bleiben wir noch hier.

Radtour nach Peschiera/Gardasee

 27. September 2022 in Italien ⋅ ⛅ 17 °C

Unser Stellplatz: Area sosta camper Parcheggio Virgilio Sosta camper a Borghetto di Valeggio sul Mincio.

Toller Radweg vin Borhetto nach Peschiera

Wir sind noch in Borghetto. Das Wetter ist super, und wenn ich mir das Wetter jenseits der Alpen abschaue, sollten wir eigentlich hier bleiben.
Aber nicht nur wegen des Wetters, auch Borghetto und das Umland ist einfach nur schön. Heute sind wir knapp 15 km am Fluß Mincio entlang gefahren, bis nach Peschiera am Gardasee. Ein toller Radweg. Das Radwegnetz ist hier sehr gut ausgebaut und auch sehr gut beschildert.
Ein kleines Dorado zum Radfahren, wie die vielen Radler jeglicher „Couleur “ bestätigen.
Bis Peschiera ist der Radweg asphaltiert. Nur auf dem letzten Stück entlang der Promenade des alten Hafens am Mincio, dort wo sich die „Cantarane-Bastion“ befindet, wird der Rad- und Fußweg abenteuerlich. Dazu hat auch der Regen der vergangenen Tage sicher beigetragen, der den schmalen Weg in eine Schlammwüste verwandelt hat. Wenn man da mit dem Rad rutscht und hinfällt, liegt man zur Reinigung gleich im Hafenbecken.
Über die Blumen geschmückte Fußgängerbrücke kommen wir zur „Porta Breschia“. Das steinerne Pförtnerhaus in der historischen Stadtmauer ist das Eingangstor zur Altstadt.


In der Altstadt mit Blick auf den Schiffsanleger kehren wir auf einen Cappucino ein und beobachten das rege Treiben, das hier herrscht. Es ist noch ganz schön was los in der Altstadt und in Pescheria, stellen wir fest, als wir mit den Rädern durch die Gassen schieben.
Danach geht es auf den Rückweg. Dieses Mal nehmen wir die andere Flußseite, die allerdings nicht so komfortabel geteerte Radwege hat. Da geht es über Schotterwege durch die Flusslandschaft und auch durch den kleinen, verschlafenen Ort Monzambano mit seiner beeindruckenden Kirche Chiesa di San Michele.
Zurück am Wohnmobil stehen 30 km auf dem Tacho.
Am Nachmittag gab es dann zur Belohnung ein Eis.


Später fahren Marion und ich zum Einkaufen in das 2 km entfernte Valeggio sul Mincio. Dabei bekommen wir gleich einen Eindruck von dem kleinen Städtchen wie z.B. vom Rathaus und von der mächtigen Kirche. Vollgepackt mit italienischen Leckerlies und Brot (wegen dem wir eigentlich los gefahren sind), kommen wir zurück. Verwundert stellen wir fest, dass der Einkauf in Italien günstiger war als in Kroatien.


Abends ist Pizza angesagt. Italien und keine Pizza, das geht gar nicht. Und das Restaurant bzw. den Platz dazu, haben wir bereits beim Einkauf reserviert.


Und so genießen wir unsere Pizza und einen hiesigen Wein an einem der schönsten Plätze in Borghetto. Die Abendsonne verabschiedet sich mit einem Sonnenuntergang, und wir verabschieden uns heute vom Sommer diesseits der Alpen. Morgen geht es über den Brenner nach Deutschland und da ist, wenn man den Nachrichten glauben kann, bereits der Herbst eingezogen.

Bad Aiblingen

 28. September 2022 in Italien ⋅ ☁️ 15 °C

Unser Stellplatz. Stellplatz an der Therme in Bad Aiblingen

Der Tagesbericht ist versehentlich hochgeladen worden. Habe ich wohl das falsche Knöpfchen gedrückt. Große Entschuldigung an die, die das Kauderwelsch lesen mussten.
Kurze Erklärung:
Da ich alles mit dem Handy schreibe, glaubt das Handy inzwischen, es wäre so etwas wie ein Co- Autor und korrigiert nach eigenem Gutdünken. Wenn ich das nicht mindestens zwei Mal durchlese, könnte man meinen, ich wäre der deutschen Sprache nicht richtig mächtig. Also habe ich den Bericht zurück geholt, korrigiert und neu gestartet.

So …und jetzt noch einmal richtig.

Wir sind auf der Rückfahrt.
Der Tag beginnt mit viel Aufregung. Um 9.00 Uhr sind wir bereit, eine weitere Etappe in Richtung Heimat zu fahren.
Während Michael vor der Schranke wartet, will ich am Automaten das Ticket abrechnen und den Platz bezahlen. Marion ist auch soweit und steht vor dem zweiten Automaten.
Dann passiert es. Ich will die Gebühr mit der Kreditkarte bezahlen und stecke die Karte in den Schlitz neben dem Ticketeinzug. Das war leider der falsche! In diesen Schlitz, so stelle ich fest, als der Bezahlvorgang nicht fortgesetzt wird, in diesen Schlitz dürfen nur Geldscheine. Das dazugehörige Icon habe ich als Kartensymbol interpretiert. So ein Mist.
Dem Automaten gefällt meine Kreditkarte so sehr, dass er sie nicht mehr hergibt. Weder Abruch, noch Korrektur, noch das Betätigen aller zur Verfügung stehenden Knöpfe bringt die Kreditkarte wieder zum Vorschein.
Auf den SOS Knopf reagiert niemand, und alle drei angegebenen Telefonnummern verlaufen ins Leere.
Jetzt ist guter Rat teuer. Michael ist inzwischen dazugekommen und bezahlt erst einmal am anderen Automaten. Marion hat vorsichtshalber gleich bar bezahlt, aber komischer Weise eine wesentlich höhere Übernachtungsgebühr bezahlen müssen. Jetzt müssen die Wohnmobile erst einmal den Platz verlassen, sonst geht die Schranke nicht mehr hoch, denn die Ausfahrzeit ist nach dem Bezahlen auf 10 Minuten limitiert.
Alles etwas chaotisch. Was soll ich machen? Ich verabschiede mich daher von meiner Kreditkarte, wünsche ihr einen angenehmen Aufenthalt in Italien, und wir fahren ohne sie.
Danach bin ich fürs Erste damit beschäftigt, die Karte außer Betrieb zu setzen, sprich sie sperren zu lassen. Nicht, dass sie sich auf unsere Kosten ein „Dolce Vita“ in Italien macht.
So bekomme ich zunächst recht wenig von der Fahrt mit. Bevor es auf die Aurobahn geht, wollen wir noch tanken. Auch das ist heute chaotisch, denn die Tankstelle ist voll und zwei Wohnmobile, die vorfahren wollen, ist eins zu viel, das auf der Straße steht, und nicht auf die Tankstelle kommt, dafür aber ein böses Hupkonzert auslöst.
Aber auch das haben wir geregelt bekommen. Voll getankt geht es auf die Brenner Autobahn. Die Abfahrten zu den Gardasee- Orten ziehen vorbei. Rechts und links neben der Autobahn gibt es Weinfelder. Die Berge rücken näher. Auf den Spitzen liegt wie Puderzucker neuer Schnee. Das Wetter ist regnerisch und die Wolken hängen wie Fetzen fast auf der Fahrbahn. Zusammen mit etlichen anderen Fahrzeugen, davon viele, viele LKWs, mühen wir uns über die Steigungen und über die Alpen.
Als Etappenziel haben wir uns den Stellplatz in Kiefersfelden am Hödenauer See ausgesucht. Aber der Platz ist vom Regen völlig aufgeweicht, am See ist niemand mehr, alles sieht ziemlich trostlos aus. Nein, hier wollen wir nicht bleiben. Hier kannst du tot über dem Zaun hängen und keiner findet dich. Eher ein Platz für die Sommermonate, denn nach Kiefersfelden in den Ort sind es 3 km.
Nach kurzem Beratschlagen steht fest, dass wir noch 37 km weiter nach Bad Aiblingen auf den Stellplatz an der Therme fahren.


Als wir dort ankommen, ist der Platz schon fast voll. 😅Wir finden noch eine Ecke, in die beide Mobile passen. Glück gehabt. Bis zum Abend kommen noch viele Wohnmobile und drücken sich irgendwo dazwischen, als das auch nicht mehr klappt, müssen sie weiterfahren.
Aber soviele attraktive Möglichkeiten gibt es in dieser Gegend nicht.
Mit Marion hole ich ein Ticket und dieses Mal klappt es mit meiner Ersatz-Karte. Eine habe ich noch.
Ein kurzer Infobesuch in der Therme. Einen Kurzzeitbesuch mit einer Möglichkeit zum Duschen, wie in Coburg gibt es hier nicht.
Nur einen Späteinlass um 19.00 Uhr für 3 Stunden bis zum Schließen der Therme um 22.00 Uhr für 18 Euro. Aber immerhin einen Euro Seniorenrabatt ab 60 Jahre und 10 Prozent bei Vorlage des Tickets😆


Es regnet in einem fort und mein „innerer Schweinehund“ hält überhaupt nichts vom „Gassi gehen“. Aber es hilft nichts, wenn man den halben Tag im Auto gesessen hat, muss etwas Bewegung sein. Und außerdem möchte ich doch wenigstens wissen, wo genau wir da heute gelandet sind.
Mit Schirm bewaffnet, mache ich mich auf den Weg in das Zentrum. Dafür sind keine 10 Minuten zu gehen. Es gibt viele kleine Läden mit ausgefallenem Angeboten. Besonders in Richtung Gesundheit und alternative Lebensformen.
Der Einfluss von Kurklinik und Kurgästen spiegelt sich im Angebot der Läden, aber auch in der Gastronomie wider.


Mitten durch die Stadt fließt der oder die „Glonn“.
Die Häuser leuchten in allen Farben und sind zum Teil aufwendig bemalt. Beim Metzger gibt es „Leberkas-Semmeln“, Schweinebraten und Kartoffelsalat. Das ist das Richtige, um unser Abendessen bayrisch aufzupeppen, das bisher nur aus der mitgenommenen halben Pizza des gestrigen Abends besteht (eine ganze schaffen wir nicht, und so nehmen wir immer die andere Hälfte für den nächsten Tag mit). In der Pfanne aufgebacken, schmeckt sie noch einmal richtig gut). Michael freut sich sicher über das regionale Essen, das gerade nach seinem Gusto ist.
Irgendwann wird es mir zu ungemütlich im Regen herumzulaufen und ich trete den Rückweg zum Womo an. Im Wohnmobil kann man den Regen doch definitiv etwas besser ertragen als draußen So machen wir uns einen kuscheligen Abend mit „bayrischen Schmankerln“, während der Regen unaufhörlich auf das Dach trommelt.

Dettelbach am Main

 29. September 2022 in Deutschland ⋅ ☁️ 12 °C

Unser Stellplatz: Stellplatz am Main Dettelbach

Es ist kurz nach 9.00 Uhr, als wir den gut gelegenen Stellplatz in Bad Aiblingen verlassen. Heute sind 327 km zu fahren bis an den Main, wo wir hoffen, in Dettelbach für die nächsten 2 Tage einen Stellplatz zu finden. Wie die Erfahrung zeigt, hier in Bad Aiblingen waren gestern am späten Nachmittag alle offiziellen Stellplätze besetzten und bis spät in den Abend kreisten noch Wohnmobile auf der Suche nach einem Platz für die Nacht, ist es besser, relativ früh anzukommen.
Hans war am Morgen schon mit dem Rad unterwegs zur Tankstelle. Er braucht dringend ADblue, aber die bereits gekauften Kanister hatten keine passenden Ausfüllöffnungen. Der eine „Rüssel“ war zu klein, der andere zu groß. So weit zu Europa weiten Normen. Aber das kennen wir ja schon von den Gasflaschen.

Zu Beginn der Fahrt fahren wir in der bayrischen Landschaft zwischen den Autobahnen 8 und 99 herum, um an eine Anschlussstelle zu kommen.
Eine Umleitung macht das Ganze nicht übersichtlicher. So bekomme ich noch etwas von Bayern zu sehen.
Wann kommt man sonst zu Orten wie „Faistenhaar“;-), während Michael lieber direkt von Bad Aiblingen auf die A8 gefahren wäre und über den Weg nicht begeistert ist. Aber dann geht es auf die A 99. Die freie Fahrt währt nicht lange, denn plötzlich sperrt ein vorausfahrendes Polizeiauto mit Blaulicht alle drei Spuren der Autobahn und lässt kein Fahrzeug überholen. Vor der Ausfahrt „Haar“ bringt es den gesamten Autobahnverkehr zum Stoppen. Auf der Fahrbahn liegen Reste eines LKW Reifens. Der dazugehörige LKW steht am Rand. Erst, als alle Reste fortgeräumt sind, wird die Autobahn wieder freigegeben.
Habe ich schon etwas über das Wetter gesagt? Es nieselt so vor sich hin.


Wir fahren auf der A99 um München herum. Weiter geht es auf der A9 durch die Holledau und das Altmühltal. Der Verkehr rollt und das Wetter wird langsam besser. Um Nürnberg wieder der altbekannte zäh fließende Verkehr wegen der Baustelle um das Kreuz Nürnberg Feucht.
Michael beschwert sich, dass ich ihn nicht unterhalte, denn ich nutze die langweilige Autobahn- Zeit, um mein Reisetagebuch zu aktualisieren und zu korrigieren. Da ich alles mit dem Handy tippe, glaubt das Handy inzwischen, es wäre so etwas wie ein Co- Autor und korrigiert nach eigenem Gutdünken. Was dabei heraus kommt, ist wirklich oft sehr wunderlich. Um meinen Fahrer bei Laune zu halten, stimme ich den „Alten Holzmichel“ an. Aber Michael meint, ich solle lieber weiter schreiben, damit er sich auf den Verkehr konzentrieren kann. Dann eben keine musikalische Unterhaltung passen zur Region.

Hinter Nürnberg wechseln wir auf die A 3, die wir bei Volkach verlassen. Noch ein paar Kilometer Landstraße, und wir sind in Dettelbach am Main. Der Stellplatz liegt direkt an der Mainfähre. Wenn wir auf dem Heimweg aus Richtung Süden sind, ist unser letzter Standort meist ein Stellplatz am Main.

Während Hans und Marion noch zum Tanken auf die direkt am Stellplatz gelegene Tankstelle fahren, fahren wir schon mal auf den Stellplatz, denn wir haben gestern bereits in Kiefersfelden getankt. 2 ,05 €! Kostet der Diesel heute hier. An die Dieselpreise muss man sich wieder gewöhnen.
Auf dem Stellplatz gibt es noch reichlich Platz, und wir findem sogar einen Platz mit Blick auf die Fähre. Hans und Marion, die wenig später kommen, stehen am Ende direkt hinter uns, nachdem zwei andere Plätze „getestet“ wurden. So ist das, wenn man die Wahl hat.
Marion und ich besorgen die Stellplatz- Tickets am Automaten. Der Stellplatz kostet 7 Euro. Es gibt Strom am Platz, der nach Verbrauch am Münzautomaten bezahlt wird.
Auch Frischwasser kostet extra. 1 Euro für 100 l. Schade ist, dass man keine kleinen Mengen Wasser beziehen kann. Wir z.B füllen gern mal auch mal etwas Wasser mit der Gießkanne nach.
Ein gut sortierter Edekaladen und Bäcker liegen gegenüber des Stellplatzes. Und den suchen Marion und ich danach auf.
Michael wünscht sich endlich mal wieder richtiges Brot und mich locken Zwiebelkuchen und Federweißer.


Kaum sind wir mit unseren Einkäufen zurück, steht unerwarteter Besuch vor der Tür. Rolf und Lisa, vom Stammtisch, haben auf dem Weg ins Allgäu in Kitzingen Station gemacht und bei einer Fahrradtour unsere Mobile entdeckt. Was für ein Zufall. Schnell stehen die Stühle draußen, denn es gibt jede Menge zu erzählen. Erst der einsetzende Regen vertreibt uns ins Mobil und die beiden Radler auf den Heimweg.

Temperaturen unter der 20 Grad Marke sind wir gar nicht mehr gewöhnt und so müssen wir uns erst einmal im Wohnmobil wieder aufwärmen. Dabei kann ich die Mainfähre beobachten, Radler die vorbeifahren, und hin und wieder tuckert auch auf dem Main mal ein Lastkahn vorbei. Also volles Unterhaltungsprogramm jenseits der Windschutzscheibe.

Am späten Nachmittag nutze ich eine Regenpause für einen kurzen Spaziergang in die historische Altstadt. Dettelbach ist ein kleiner Ort am Main in Franken, einer jener romantischen Orte, die Mainfranken so reizvoll machen.
Ein Rathaus aus der Zeit um 1500, eine rundum erhaltene Stadtmauer, zwei altersgebeugte Stadttore, viel verwinkeltes Fachwerk sowie barocke Bauformen und einen Pranger an der Kirchentreppe sind Kennzeichen einer bewegten Geschichte.



Und dann ist Dettelbach auch noch ein Ort des Weines. Viele kleinere Winzer, nicht selten im Nebenerwerb, hegen und pflegen hier ihre Reben.

Es fängt wieder an zu regnen und damit muss ich meinen Erkundungsgang abbrechen. Morgen bleiben wir noch, und morgen soll das Wetter besser werden, dann kann ich sicher noch mehr von Dettelbach entdecken.

Dettelbach entdecken

 30. September 2022 in Deutschland ⋅ ⛅ 7 °C

Unser Stellplatz: Stellplatz am Main Dettelbach

Fachwerk in Dettelbach

Wie eine weiße Decke schwebt heute Morgen der Nebel auf dem Main, als ich gegen 7.00 Uhr aus dem Wohnmobil- Fenster schaue. Die Fähre tuckert schon seit einer Stunde und bringt Autos zur anderen Mainseite. Fast lautlos scheint sich ein Lastschiff durch den Nebel zu schieben und verbreitet etwas Mystik á la „Fliegender Holländer“ am frühen Morgen. Wir haben 3 Grad. Schnell mit einem Kaffee wieder ins Bett und auf wärmere Zeiten warten.
Aber leider schafft es die Sonne am Vormittag nicht, sich durchzusetzen. Das erste Mal auf dieser Fahrt brauche ich meine Steppjacke. Gut, dass ich die eingepackt habe.

So gewärmt, lässt sich Dettelbach gut erkunden. Kreuz und quer lasse ich mich durch die Gassen treiben, in denen die alten Häuser von einer langen und bewegten Geschichte erzählen. Irgendwo habe ich über Dettebach einmal gelesen: „Dettelbach will erobert sein!“ Na, dann! Auf geht’s!



Ich habe allerdings erst noch einen Auftrag zu erfüllen. Ich soll im Gasthaus „Zum Hirsch“ einen Tisch für den Abend⁹ reservieren, denn hier gibt es gute fränkische Küche.
Aber zunächst erreiche ich die katholische Stadtpfarrkirche St. Augustinus. Sie ging aus einer ehemaligen Ritterburg hervor und steht im Zentrum der Altstadt am Kirchplatz oberhalb des Marktplatzes . Von hier habe ich einen schönen Blick auf die darunter liegenden Fachwerkhäuser. Hier am Kirchplatz soll es sogar noch einen Pranger geben, den ich allerdings nicht finden kann.
Dettelbach entwickelte sich aus einer Burganlage und wurde 741 das erste Mal erwähnt. Lange Zeit beschränkte sich der Ort nur auf den sich hinter den Mauern befindlichen Ortskern. Erst im 1900 Jahrhundert wuchs Dettelbach über die sie immer noch vollständig umgebenden Mauern hinaus.
Dann entdecke ich das Gasthaus “ Zum Hirschen“. Allein die auf einer Tafel vor dem Eingang ausgeschriebenen Speisen lassen mir das Wasser im Mund zusammen laufen: „Wildragout mit Klößen und Apfelrotkohl“, “ Frische Waldpilze mit Kräuterrahmsoße und Sommerklößen“. Hmmm….lecker. Da freue ich mich doch richtig auf den Abend. Als ich die urige Gaststube, in der die Zeit stehen geblieben scheint, betrete, folgt die Enttäuschung auf dem Fuß. „Nein, leider,“ sagt die Wirtin, “ ich hab keinen Tisch mehr frei. Alles reserviert.“
Wie schade. Und nun? Wir wollten doch so richtig fränkisch essen?
„Wenn einer weiß, wo man das kann,“ denke ich, „dann ist es ein Einheimischer.“
Und so wird gleich eine Frau, die mit ihrer Einkaufstasche um die Ecke kommt, gefragt. „Den Hirschen“, sagt sie, “ und das „Baccus“.
Die Reservierung beim „Baccus“ mache ich dann gleich auf der Stelle telefonisch .
Nun kann ich mich wieder den Gassen Dettelbachs widmen. Viel ist nicht los am Vormittag, aber ich treffe auf Marion, die mit dem Fahrrad unterwegs zum Lidl ist.
Irgendwie macht der Gang durch Dettelbach Appetit, denn auch mehrere Häckerwirtschaften haben ihre Tafeln vor der Tür stehen. Beim “ Häusle am Rebenhügel“ , das mit „Zwiebelplootz“ und „Kürbis- Apfelsuppe“ auf der Tafel wirbt, sorgt nur mein Verstand dafür, dass ich nicht einkehre, denn wir haben ja jetzt den Tisch im “ Baccus“ am Abend .
Und so widme ich mich wieder den alten Steinen der Stadtmauer, an der ein wildromantischer Weg vorbeiführt . Überall gibt es nette Kleinigkeiten zu entdecken und die Anwesen der Winzer laden mit offen Toren ein.
Endlich gibt sich auch die Sonne die Ehre zu erscheinen. Jetzt wird es aber Zeit, zum Stellplatz zurück zu gehen, denn wir haben uns mir Hans und Marion am frühen Nachmittag zu einer Fahrradtour nach Kitzingen verabredet . Und so fahren wir nur wenig später bei strahlendem Sonnenschein entlang des Mains und der Weinberge. Trotz der Sonne ist es ganz schön frisch auf dem Rad. In Kitzingen überqueren wir den Main und fahren auf der anderen Mainseite entlang von Gemüsefeldern zurück. Hier wächst alles, was man für einen leckeren Eintopf braucht: Lauch, Zwiebeln, Blumenkohl, Kohlrabi, Wirsing, Salat und durchgeschossener Spargel (letztere würde ich allerdings nicht in den Eintopf tun;-).
Eigentlich wollten wir unterwegs einen Kaffee trinken. Aber mangels Einkehrmöglichkeiten , beschließen wir, unseren Federweißer/ roter Bremser in der Sonne vorm Mobil auszutrinken

.


Allerdings müssen wir vorher den Main überqueren. Das machen wir mit “ Herta“, der Mainfähre, die vor unserem Wohnmobil- Fenster ihren Dienst tut.
Den restlichen Nachmittag genießen wir noch einmal das herrliche Wetter, die Sonne und den Blick auf den Main.
Am Abend gibt es leckeres „Winzersteak“ im Baccus. Und somit haben wir den letzten gemeinsamen Tag dieser Fahrt auch beendet. Den Abschluß in Dettelbach, der grünen Stadt zwischen Main und Weinbergen zu machen, wo sich Geschichte und Genuß zu einer unwiderstehlichen Mischung vereinen, hat einen würdigen Punkt hinter all die Erlebnisse der vergangenen Wochen gesetzt.

Rückfahrt /Rückblick

 1. Oktober 2022 in Deutschland ⋅ 🌧 10 °C

Schietwetter auf der letzten Etappe

Wir sind gerade auf den definitiv letzten 350 Kilometern dieser Reise, die uns noch von unserem Zuhause trennen. Zeit ,um während der langweiligen Autobahnkilometer ein kleines Fazit der Reise zu ziehen. Aber zunächst einmal der Tag chronologisch.
Der Regen, der heute Morgen kontinuierlich auf das Dach trommelt und den schönen Sonnentag von gestern einfach weggespült hat, macht es uns leichter nach Hause aufzubrechen. Übrigens regnet es gerade auch in Zadar und auf Krk, aber die Temperaturen dort sind mehr als doppelt so hoch.
Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von Hans und Marion. Das letzte Stück nach Hause fährt jeder für sich. Aber wir verlassen interessanter Weise zeitgleich den Stellplatz. Hans und Marion müssen noch entsorgen, wir noch tanken. Dann beginnt eine Regenfahrt, auf der wir Hans und Marion noch einmal auf der A7 treffen und überholen.
Bei Guxhagen machen wir eine Pause. Jetzt kommen Michaels „Spiegeleier-Brötchen“ zum Einsatz, die er extra für die Fahrt heute Morgen gebruzzelt hat.

Kurz hinter Kassel hört der Regen endlich auf und zwischenzeitlich gibt es wieder etwas Sonne Aber die Temperaturen …..brrr In Kassel fahren wir über die A44, A33, A2 nach Hause.
Es war schön gemeinsam unterwegs zu sein und Erlebnisse teilen zu können. Es gibt auch ein wenig Sicherheit. Eine neue Erfahrung. Das funktioniert aber nur, wenn jeder seine Freiräume hat, seinen Bedürfnissen nachgehen kann und bereit ist, auch mal Zugeständnisse zu machen. Bei uns hat das super funktioniert. Es war daher eine schöne und harmonische Tour.
Rückblickend haben wir wunderschöne Tage in und auch auf dem Weg nach und von Kroatien erlebt. Das Wetter war angenehm, nicht zu heiß, gerade, wie wir es mögen. Auch wenn es mal einen Schauer gab, war das nicht so dramatisch, denn die Sonne kam immer wieder schnell zum Vorschein.

Kroatien als Reiseland ist wunderschön. Vor allem das glasklare, warme Wasser hat mich mal wieder total begeistert. Dass es selten Sandstrände gibt, damit können wir gut leben, denn wir sind eh nicht die Menschen, die ihre Zeit sonnender Weise am Strand verbringen. Verwundert waren wir darüber, wie voll es im September noch war. Je weiter südlich wir gekommen sind, desto schwieriger war es spontan einen Platz zu finden. Von Nachsaison konnte man da kaum reden.

Fahrrad fahren war größtenteils mit einem normalen E-Bike eher schwierig. Entweder wir fuhren auf asphaltierten Straßen, dann mussten wir die oft mit vielen Autos teilen(Radwege an der Straße haben wir nirgendwo entdecken können). Selbst bei Googlemaps stand die Option „mit dem Rad“ beim Routen meist nicht zur Verfügung. Angegebene und eingezeichnete Radstrecken führten oft über Schotter- und Waldwege, die steinig und sehr schlecht zu befahren waren , wenn man nicht mit einem MTB Rad unterwegs war.
Diese Erfahrung hat bei uns zu der Überlegung geführt, bei dem nächsten Rad darauf zu achten, dass es „all Terrains“ tauglich ist.
Unsere „Rote Paula“, unsere Vespa,haben wir besonders auf KrK sehr vermisst, wo der Campingplatz etwas abseits lag, aber auch sonst hätten wir mit ihr schöne Touren machen können.
Anderseits waren wir froh, in manchen Situationen nicht auch noch den Hänger hinten dran zu haben. Der beeindruckende Plöckenpass wäre mit Hänger nicht unbedingt zu fahren gewesen.

Die Autobahnen und Fernstraßen in Kroatien waren super. Da gibt es nichts zu meckern. In den Orten und auch bei den Zufahrten zu den Campingplätzen änderte sich das aber schnell. Für unsere Mobile von knapp 8m und 9m Länge stellten die engen und steilen Straßen mehr als nur ein Mal eine Herausforderung dar und forderten die Fahrer.

Die angefahrenen Campingplätze waren alle in Ordnung und boten sogar z.T mit Pool oder Wasser und Abwasser am Platz richtigen Luxus. Da wir die ACSI Karte benutzen konnten, das sogar zu moderaten Preisen. Im Schnitt lagen die Übernachtungskosten bei knapp 20 Euro.
Wenn man diese Plätze aber in der Saison anfährt, sehen die Preise gleich ganz anders aus und steigen schon mal, je nach Personenanzahl, auf 60 Euro und höher pro Übernachtung
Da ich gerade bei den Kosten bin: Diesel war in Kroatien, Slowenien und Italien viel günstiger als in Deutschland und bewegte sich zwischen 1,62 € und 1,78€ zu der Zeit unseres Aufenthaltes.

Die Fahrt über Triest, die uns half, die Slowenische Maut zu umgehen, ist durchaus zu empfehlen. Die Straße ist gut zu befahren und es gibt sogar Stellplätze zum Zwischenübernachten.

Kroatien ist nicht mehr das günstige Urlaubsland, wie wir es vor vielen Jahren kennengelernt haben. Die Preise können mit den Preisen in Deutschland locker mithalten und liegen manchmal sogar darüber.

Alles in allem war es eine tolle Fahrt und bis auf eine kleine Schramme an der Tür von Hans‘ Wohnmobil haben wir keine Schäden zu verzeichnen.
Die Fahrzeuge sind prima gelaufen und haben uns sicher zurück gebracht. An dieser Stelle ein dickes Lob an beide Fahrer, Hans und Michael, die auch brenzlige Situationen, Strecken und Zufahrten souverän gemeistert haben.

Es ist 13.54 Uhr,als wir auf den Hof fahren. Ein kleines Empfangskomitee steht schon in der Tür. Paul und seine Mama sind gerade da und haben mir nachträglich noch eine Geburtstagsgirlande aufgehängt und einen Geburtstagskuchen hingestellt. Wie schön!
Später erfahren wir, dass Hans und Marion 4 Minuten eher zuhause waren.


Insgesamt sind wir 3300 Kilometer gefahren, waren 35 Tage unterwegs und unser Carthago hat im Schnitt 11,2 l Diesel verbraucht. Gas haben wir nicht einmal eine halbe Flasche verbraucht, da der Stellplatzpreis oft Strom beinhaltete.
Jetzt sind wir erst einmal wieder zuhause, aber…
Das Ende einer jeden Reise ist der Anfang einer neuen Reise“

Mit dem Wohnmobil nach/durch Kroatien Teil 1