Auf dem Weg nach Sassenberg

TAG 1

Vorhut oder Vortreffen?

 27. April in Deutschland ⋅ ⛅ 8 °C

Eigentlich beginnt das Treffen in Sassenberg erst morgen, aber da wir Zeit haben und die Sonne scheint, fahren wir schon einen Tag eher auf den dortigen Stellplatz am Campingplatz Heidewald, um die Lage zu erkunden.
Das wird wohl der eine oder andere der nicht mehr im Arbeitsprozess stehenden Wohnmobilisten auch machen, so dass wir heute sicher auf eine kleine Vorhut treffen werden.

Die Fahrt geht bei herrlichem Frühlingswetter über die A30 bis Melle und dann über Land. Blauer Himmel, Schäfchenwolken, überall grünt es und der Löwenzahn und der Raps haben einen gelben Teppich in die Landschaft gezaubert. Nur die Temperaturen haben noch nicht recht die richtigen Frühlingswerte.
Weiter geht es nach Borgholzhausen. Blühende Bäume, Fachwerkhäuser und grasende Pferde auf saftig grünen Wiesen begleiten unsere Fahrt.
Einmal geht es mitten durch die gelbe Pracht des Rapses. Dann fahren wir durch ein zartgrünes Blätterdach eines Waldes.
Eine tolle Strecke, auf der es sogar 180 Grad Kehren gibt.
Von Borgholzhausen fahren wir auf der B476 nach Versmold. Auch hier wieder viel Farbe fürs Auge. Weiter geht es nach Sassendorf und zum Stellplatz.
Wir melden uns kurz an und fahren auf den reservierten Teil des Stellplatzes. Oh je.! Wir sind die Ersten!…Alles frei…… da wird die Wahl zur Qual. Endlich stehen wir dann doch und sind allein auf weiter Flur.
Doch nicht lange. Kaum haben wir die Stühle in der Sonne stehen, kommt Ute vorgefahren und wenig später Christian und Carola. Bis zum frühen Nachmittag sind es bereits 6 Wohnmobile.
Da das Wetter sonnig und schön ist, nutzen wir den Nachmittag für eine Radtour durch Sassenberg nach Warendorf. Diese Tour, die Carola herausgesucht hat, ist eine wunderschöne Radtour durch die frühlingshafte Landschaft des Münsterlandes auf Radwegen und kleinen, verkehrsberuhigten Straßen, entlang der Ems, über verträumte Brücken und von blühenden Bäumen eingerahmten Fachwerkhäusern.
In Warendorf begrüßen uns Pferde. Keine echten, sondern Plastiken, Skulpturen, Zeichnungen überall in der Stadt. Warendorf ist überregional bekannt, als die Stadt der jährlichen Hengstparaden. Warend
orf ist Deutschlands Pferdehauptstadt und Pferdemetropole!

Auf dem mittelalterlichen Marktplatz stellen wir die Räder ab und kehren auf Eis und Kaffee in der Sonne ein.
Dann geht es auf idyllischen Radwegen wieder zurück zum Stellplatz. Wegen des abwechslungsreichen Bildes, das Äcker, Wiesen, Weiden, kleine Wäldchen und Wallhecken ergeben, spricht man von der „Münsterländer Parklandschaft“.
Wir kommen am Warendorfer Emssee, einem nahe der Altstadt gelegenen alten Arm der begradigten Ems vorbei und halten voller Staunen am Gut Emstal mit seinem beeindruckenden Gebäudekomplex. Zum Gelände gehören eine Wasserschutzzone, ein Teil des Naturschutzgebietes Ems-Aue und mit den Altarmen der Ems ein
Naturschutzgebiet. 56 Vogelarten finden hier Lebensraum Es gibt eine Artenschutzmauer aus Ibbenbürener Naturstein, in der Eisvögel und Uferschwalben Nistplätze finden.
Bisher sind zwölf Millionen Euro in das Vorhaben investiert worden.
Zurück auf dem Stellplatz hat sich die Anzahl der „Vorhut-Mobile“ quasi verdoppelt. Am Abend und einen Tag vor dem offiziellen Beginn sind bereits 10 der angemeldeten 20 Mobile vor Ort.
Der Tag wird mit einem gemeinsamen Essen im
„Silberfuchs“ , einem Restaurant in der Nähe beendet.
Morgen sind die Wetteraussichten nicht so super. Da müssen wir sehen wie das gemeinsame Kaffeetrinken und Grillen vor den Mobilen zu bewerkstelligen ist.

Tag 2

Regentag in Sassenberg

28. April in Deutschland ⋅ ☁️ 12 °C

Der Morgen beginnt mit Regenschauern und es sind weitere Schauer angesagt.
Eine kleine Herausforderung für die Gestaltung des gemeinsamen Tages mit 20 Wohnmobilen.
Ab 11.30 Uhr scheint es erst einmal trocken zu bleiben. Und so fährt eine Gruppe mit den Rädern zur Fleischfabrik Wiltmann um Grillfleisch für die abendliche Grill veranstaltung zu besorgen.
Gut 3 km vom Wohnmobilstellplatz entfernt und super über den Radweg zu erreichen liegt die Fleischfabrik Wiltmann. Hier gibt es Fleisch- und Wurstwaren aus der Produktion zum Outlet Preisen.
Während der Fahrt dorthin, kommen uns weitere Wohnmobile unserer Gruppe entgegen.
Bei der Rückkehr sind wir bis auf drei Fahrzeuge komplett.
Es bleibt einiger Maßen trocken und so können wir das gemeinsame Kaffee trinken draußen abhalten.
Dieses Mal sind wirklich viele Fahrzeuge angemeldet. Dadurch haben wir eine bestimmt 15m lange Kaffeetafel.
Immer wieder fällt während des Kaffeetrinkens leichter Regen, aber alle halten durch.
Zum Grillen gegen Abend ist die Gruppe bis auf 1 Womo komplett. Der große, geplante Gemeinschaftsgrill fällt leider aus. In kleinen Gruppen wird auf den vorhandenen, mitgeführten Grills das Fleisch gegrillt.
Helmut hat eine große Pfanne Bratkartoffeln für alle gemacht und aus den vielen Wohnmobilen gibt es mindestens so viele verschiedene Salate und Beilagen.
Der Regen lässt uns Zeit , wenigstens auf zu essen, bevor er erneut herunter pladdert und alle in die Wohnmobile vertreibt.

Als es aufgehört hat zu regnen, finden sich alle unter Helmuts Markise ein, die dieser großen Menge von Personen allerdings nicht ganz gewachsen ist.
Feucht von oben und fröhlich aus Fass und Flaschen wird der Tag dort musikalisch beendet.

Tag3

Radtour mit Treffen in Warendorf

 29. April in Deutschland ⋅ ☁️ 11 °C

Heute morgen ist es wenigstens trocken hier im Münsterland.
Ein kleines Entgegenkommen des Wetters an das letzte April Wochenende. So kann die geplante Radtour stattfinden.

Auf Grund der zahlreichen Teilnehmer dieser Frühjahrsfahrt nach Sassenberg haben Carola und Christian gleich zwei Touren geplant: eine 20 km Rundtour, und für alle, die gern etwas mehr wollen, gibt es eine 30 km Tour. Beide Touren treffen in Warendorf aufeinander
Mit Carola und Christian haben wir nicht nur zwei begeisterte Wohnmobilisten in unsere Reihen bekommen, sondern auch zwei ausgebildete Tourenguides des ADFCs, die die Radtouren super geplant haben.



Um 11.00 Uhr verlassen beide Gruppen den Stellplatz.
Ich kann jetzt nur über die von Christian geführte 30 Km Tour berichten, die durch die wunderschöne Landschaft des Münsterlandes führt. Was fehlt ist eindeutig Sonnenschein, der die Farben des Landschaftsparks frühlingshaft zum Leuchten bringen und der auch die Radler auf ihren Rädern etwas wärmen würde.

Aber trotzdem genießen alle die Fahrt.
An der „Alten Herrlichkeit“ machen wir einen kurzen Halt. Die „Alte Herrlichkeit“ ist ein idyllischer, familiengeführter Biergarten, in dem zwar schon emsige Aktivitäten zu bemerken, aber für den wir noch etwas zu früh dran sind.

Am Stadtrand von Warendorf, mitten in der Natur an der Ems gelegen, ist er perfektes Ausflugsziel für Radfahrer, Wanderer, Spaziergänger und Reiter.

Der ausgewählte Radwanderweg führt uns durch das Zentrum von Sassenberg nach Warendorf auf verkehrsarmen Strecken, jenseits von Hektik und Autoverkehr.

In Warendorf ist heute Frühlingsfest.Daher muss die Gruppe die Räder mitten durch den Flohmarkt auf der Oststraße schieben, bevor sie für eine Pause am Markt abgestellt werden können.

Zeitgleichmit uns ist die zweite Gruppe angekommen.
Eine Stunde Aufenthalt zum Bummeln, Kaffee trinken oder für den Flohmarkteinkauf stehen allen zur Verfügung.
Ich nutze die Zeit, die mir nach dem Verzehr eines dicken Eisbechers bleibt, für einen kleinen Bummel durch die Stadt und für einen Besuch der Sankt Laurentius Kirche.
Die katholische Pfarrkirche St. Laurentius ist die älteste der Warendorfer Kirchen.

Pünktlich um 13.00 Uhr setzen wir die Fahrt fort. Dich lange sollen wir nicht das unbeschwerte Gefühl des Radfahrens erleben dürfen.
Nur wenige Minuten später, auf dem schmalen Radweg an der Ems, kommt uns ein jugendlicher Radfahrer mit erhöhten Tempo auf der falschen Seite entgegen, sieht die Gruppe zu spät, macht eine verzweifelte Vollbremsung und wird dabei kopfüber über den Lenker auf den Asphalt katapultiert.
Natürlich hat der junge Mann keinen Helm auf. Mit verletztem Arm und blutender Hand, völlig unter Schock stehend, sitzt er auf dem Radweg. Uns ist sofort klar, dass hier ein Rettungswagen gerufen werden muss. Noch während Christian den Norruf absetzt und ich mich um den Vaerletzten kümmere, kollabiert er vor unseren Augen, verliert das Bewustsein und verfällt in einen Krampf. Vom nahegelegenen Rotkreuzhaus eilt uns ein Sanitäter zu Hilfe und wenig später ist auch der Rettungswagen und der Notarzt vor Ort, versorgen den jungen Mann und fahren ihn ins Krankenhaus.
Der Vorfall hat alle sehr mitgenommen. Und so steht die restliche Radtour ganz im Schatten des gerade Erlebten. Alle sind sich einig, wie wichtig doch beim Radfahren ein Helm ist.
Das hat dieser Unfall allen sehr deutlich vor Augen geführt.

Auf dem Stellplatz stehen wir schon auf der Verlustliste. Die anderen haben sich schon Gedanken über unser Ausbleiben gemacht.

Bei einem gemeinsamen Kaffeetrinken berichten wir von dem Unfall.
Am späten Nachmittag kommt eine kurze Zeit die Sonne heraus, die Bon allen freudig begrüßt wird.

Um kurz nach sechs brechen wir zum gemeinsamen Essen im „Restaurant Silberfuchs“ auf.

Später sitzen alle noch vor den Mobilen, dick eingepackt in Jacken und Decken.
Morgen ist der offizielle Teil der Frühjahrsfahrt vorbei, aber die meisten bleiben wegen des Maifeiertages noch einen Tag länger.