Ein Kurztripp in die nähere Umgebug

Tag 1

Lippe Detmold eine wunderschöne Stadt…

 6. Oktober in Deutschland ⋅ ☁️ 15 °C

Unser Stellplatz: Wohnmobilstellplatz am Werrebogen, Detmold

Dieses Lied haben wir als Kinder oft gesungen und Detmold soll das erste Ziel unseres Kurztipps in die nähere Umgebung sein.
Da unsere geplante Fahrt nach Kroatien Ende August aufgrund von Michaels Herzinfarkt nicht möglich war und die sonnigen Spätsommerwochen von Arztterminen und Krankenhausaufenthalten geprägt waren, möchten wir ein paar Tage zwischen zwei Terminen nutzen, um die nähere Umgebung zu erkunden. So sind wir nicht weit weg, falls es zu gesundheitlichen Problemen kommen sollte.

Während ich den Spätsommer durch Radtouren genießen konnte und dadurch oft dem Alltag entkommen bin, saß Michael seit der Diagnose nur zu Hause und wartete. Es wird ihm auch guttun, für ein paar Tage eine Veränderung vor der Tür zu haben.Und so starten wir heute bei schönem sonnigen Herbstwetter über die Landstraße nach Detmold und wecken Erinnerungen an längst vergangene Zeiten, als wir in Lage gewohnt haben. Die B239 sind wir bzw. ich, 1974/1975 sehr oft gefahren, um zwischen unserer Wohnung, meiner Arbeitsstelle und dem Elternhaus hin- und herzufahren.

In den Jahren hat sich einiges geändert. Nur die Schornsteine der Zuckerfabrik rauchen immer noch in gewohnter Weise, und fast erwarte ich wie damals einen Traktor, der Rüben dorthin bringt und den gesamten Verkehr aufhält. Die Jahreszeit passt, aber ein Trecker mit Anhänger hält den Verkehr nicht auf, das erledigen die vielen Autos und Lastwagen bereits von selbst.

Stellplatz

Der Herbst hat der Landschaft bereits seinen farbigen Stempel aufgedrückt, nur die Wiesen sind immer noch saftig grün. Um 11.30 Uhr erreichen wir über die Hornsche Straße den Wohnmobil-Stellplatz am Werrebogen und finden sofort einen schönen Platz mit Blick auf die Werre, die sich jedoch hinter Bäumen versteckt. Die Stellplätze sind groß und kosten 12,50 €, inklusive Entsorgung. Lediglich Wasser ist nicht inklusive und mit 20 Cent pro 8 Liter recht teuer, was einem Preis von 25 Euro pro Kubikmeter entspricht.



Die Bezahlung von Wasser und Strom erfolgt über eine Wertkarte, die man sich am Automaten zusammen mit dem Stellplatzticket ziehen muss. Es erfordert einige Zeit, bis wir das Ticket, die Wertkarte und die Aufladung der Wertkarte per Kreditkarte bezahlt haben und uns unseren mitgebrachten Spiegelei-Brötchen widmen können. Mitten beim Essen fällt mir ein, dass wir zwar alles bezahlt haben, aber kein Ticket erhalten haben. Es liegt noch unberührt im Quittungsschacht, wie ich kurz darauf feststelle.

Besonders toll finde ich die Idee mit den QR-Codes am Kassenhäuschen, die zu interessanten Zielen wie dem Schloss via Google Maps führen.

Der Stellplatz ist noch angenehm leer, aber im Laufe des Freitagnachmittags wird sich das sicherlich ändern. Jetzt ist es an der Zeit, die Umgebung zu erkunden. Ein Fußweg führt entlang der Werre direkt in die verwinkelten Gassen und Höfe des historischen Stadtkerns. Viele gut erhaltene Fachwerkhäuser sowie prächtige Bauten aus dem Spätklassizismus und der Renaissance erwarten mich in der Fußgängerzone rund um Markt und Rathaus. Jetzt verstehe ich auch, warum Detmold als die „Wunderschöne“ bezeichnet wird. Ich lasse mich treiben und erreiche den malerischen Schlossgraben, dem ich bis zum Landestheater und zur Stadthalle folge, bevor ich in den Schlosspark mit dem Residenzschloss gelange. Führungen finden stündlich statt und kosten 8 Euro. Detmold bietet jedoch auch viele themenbezogene Führungen an, wie ich später im Touristenbüro erfahre. Ob Mittelalter, Neuzeit oder Moderne, Detmold hat vielfältige Themen zu bieten. Es gibt sogar eine kulinarische Führung. Die öffentlichen Altstadtführungen finden von April bis einschließlich Oktober jeden Freitag um 17:00 Uhr sowie samstags und sonntags um 11:00 Uhr am Eingang des Schlossparks statt.



Auch idyllisch ist das Gebiet rund um den Wall, der am Lippischen Hof in eine Parklandschaft übergeht. Alles ist wunderschön anzusehen bei diesem sonnigen Herbstwetter. So langsam überkommt mich der Durst nach Kaffee, und ich mache mich auf den Rückweg zum Wohnmobil, wo wir Kaffee und Kuchen in der Sonne genießen können. Es folgt eine kleine Ruhepause, bevor ich gemeinsam mit Michael noch einmal einen kleinen Spaziergang in die Altstadt mache. Wir schauen dabei nach einem geeigneten Lokal zum Einkehren. Im Detmolder Brauhaus werden wir fündig. Leckeres Essen in gemütlichem Ambiente. Als wir zum Wohnmobil zurückkommen, geht gerade die Sonne unter und beschert uns ein rosa rotes Schauspiel am Himmel.



Brauhaus Detmold
https://www.strates-brauhaus.de/
Tagesvideo:
https://youtu.be/xWvuAMUbC9U?si=JwURnp3IINP_uinO


Tag 2

Markt und Zeitreise im Freilichtmuseum

 7. Oktober in Deutschland ⋅ 🌬 20 °C

Der Regen und der Wind der vergangenen Nacht haben uns am Morgen etwas länger schlafen lassen. Die ersten Eifrigen haben bereits entsorgt und bereiten sich auf die Weiterfahrt vor. Wir hingegen entscheiden uns, heute noch zu bleiben und haben den Wochenmarkt sowie das Freilichtmuseum auf unserer Agenda. Doch zuerst gönnen wir uns ein entspanntes Frühstück.
Diesmal nutzen wir unsere Fahrräder, um das kurze Stück bis zum Rathaus zu fahren. Wir sind nicht nur beeindruckt von der lebhaften Atmosphäre auf dem Marktplatz, sondern auch von den vorbildlichen Fahrradparkplätzen, die sogar Schließfächer für Helme und Gepäck sowie Anschlüsse zum Aufladen des Akkus bieten. Allerdings muss man sein eigenes Ladegerät dabei haben.
Auf dem Marktplatz gibt es zahlreiche Stände, die Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Eier, Käse, Blumen und vieles mehr anbieten. Die Auslagen machen uns richtig Appetit. In den Straßencafés sitzen die Leute bei einem Cappuccino und genießen die wieder aufgetauchte Sonne, während sie das Treiben beobachten. Das Stimmengewirr um uns herum ist vielsprachig. Man muss gar nicht ins Ausland fahren, um einen schönen Markt besuchen zu können.


Wir spazieren entlang des Schlossgrabens bis zum Schlosspark, wo Michael sich das Detmolder Schloss genauer anschauen möchte. Anschließend kehren wir zu unseren Rädern und zum Wohnmobil zurück.
Nach einer kurzen Pause und einem Smalltalk mit den neuen Nachbarn machen wir uns mit den Rädern auf den Weg durch den Palaisgarten. Der Palaisgarten zählt zu den schönsten historischen Grünanlagen in der Region und entstand Anfang des 18. Jahrhunderts rund um ein barockes Lustschlösschen, das Graf Adolf zur Lippe damals hier errichten ließ. Im Mittelalter befand sich an derselben Stelle eine Burg. Das Besondere am Palaisgarten sind das barocke Palais, die alten heimischen und exotischen Bäume sowie die Wasserspiele, Teiche und Fontänen.

Unser nächstes Ziel ist das etwa 2 km entfernte Freilichtmuseum. Auf dem weitläufigen Gelände mit historischen Gebäuden, umgeben von einer herrlichen Natur, planen wir eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit am Nachmittag. Zunächst folgen wir einem schönen Radweg entlang des Walls bis zur Obermühle.



Am Heimatmuseum parken wir unsere Räder, bezahlen 8 Euro Eintritt und begeben uns zu den historischen Häusern, die am Originalstandort abgebaut und im Freilichtmuseum wiederaufgebaut wurden. Es ist ein wunderschöner Spaziergang durch die herbstliche Landschaft, bei dem die Häuser mit ihrer originalgetreuen Einrichtung einen Eindruck vermitteln, wie die Menschen früher gelebt und gearbeitet haben. Außerdem entdecken wir in den nach historischem Vorbild angelegten Gärten alte Pflanzenarten und -sorten. Sogar vom Aussterben bedrohte Haustierrassen wie die Senner Pferde, das Siegerländer Rotvieh oder die Lippegänse sowie Schafe und Hühner können wir live auf Wiesen und Weiden erleben.


Nach einer Pause an einem alten Kotten, der auch Gastronomie beherbergt, kehren wir zu unseren Rädern zurück. Das war wirklich ein wundervoller Nachmittag in der von der Herbstsonne golden beschienenen Landschaft. Zurück am Wohnmobil überlegen wir, wohin es morgen gehen soll.
Tagesvideo;
https://youtu.be/GjDkVepbGDw?feature=shared


Tag 3

Ab ans „Meer“ ….nach Steinhude

 8. Oktober in Deutschland ⋅ ☁️ 15 °C

Eigentlich hatten wir vor, heute nach Höxter zu fahren, um die Landesgartenschau zu besuchen. Doch spätestens gestern Nachmittag im Freiluftmuseum wurde uns klar, dass das im Moment keinen Sinn macht. Beide sind wir derzeit in Bezug auf das Laufen eingeschränkt. Lange Spaziergänge sind für Michael anstrengend, und mein Ischiasnerv macht nach wenigen Schritten Ärger. Zum Glück können wir jedoch beide problemlos Radfahren. Da die Gartenschau nur zu Fuß erkundet werden kann, entscheiden wir uns stattdessen für einen Ausflug ans Steinhuder Meer. Der attraktive Radweg rund um den See lockt.Gegen 10:30 Uhr verabschiedet uns das empfehlenswerte Städtchen Detmold mit dicken Wolken, und wir entscheiden uns bewusst, die Vorschläge unseres Navigationsgeräts zu ignorieren. Stattdessen folgen wir der Route durch „Lippe“ nach Lemgo und weiter durch eine wunderschöne Herbstlandschaft in Richtung Rinteln. Von dort aus erreichen wir schnell die A2, und über Bad Nenndorf führt uns der Weg durch die Dörfer bis nach Steinhude. Angesichts der Herbstferien, des Wochenendes und des Sonnenscheins machen wir uns Sorgen, ob wir auf dem Stellplatz einen Platz finden werden. Doch diese Sorge erweist sich als unbegründet. Gegen 12:30 Uhr entdecken wir viele freie Stellplätze.Die Gebühren für den Stellplatz betragen 18 Euro für 24 Stunden, eine Dusche kostet 1 Euro für 3 Minuten, Strom 80 Cent pro Kilowattstunde und Wasser 1 Euro für 100 Liter.


Wir sind bereits mehrmals auf diesem Stellplatz und in Steinhude gewesen, aber es ist immer wieder ein schönes Ziel in der Nähe. Ich nutze die Mittagssonne für einen ausgedehnten Spaziergang entlang des Wassers, durch die Touristenmeile und das Scheunenviertel. Das „Meer“ schimmert blau durch die Bäume und liegt wenig später in der Sonne, glitzernd vor mir. Am Wasser ist viel los, die Terrassen mit Meerblick sind gut besetzt, und die Urlauber genießen die Herbstsonne bei einem Getränk. Es scheint, als hätte jeder zweite Besucher ein Eis in der Hand – und bald gehöre auch ich dazu. Die Besucher schlendern die Promenade entlang oder stöbern in den geöffneten Geschäften. Die meisten Restaurants sind Fischrestaurants.


Nach einem Bummel durch das Scheunenviertel mit seinen kleinen Läden und Cafés in alten Fachwerkhäusern kehre ich zum Wohnmobil zurück, wo sich Michael inzwischen ausgeruht hat. Er hat heute noch keine Lust auf eine Radtour. Also mache ich mich alleine mit dem Rad auf den Weg Richtung Mardorf. Es ist schön, dem Trubel der Stadt zu entkommen und auf ruhigen Anliegerstraßen und Wirtschaftswegen durch die Natur zu fahren. Zwischen Steinhude und Mardorf weist ein Schild auf einen Aussichtsturm hin. Ich stelle das Rad ab. Über Holzstege, die durch einen Urwald mit Totholz, Farnen und Moosen führen, geht es zu Fuß weiter. Außer Vogelstimmen ist nichts zu hören.


Vom Holzturm aus bietet sich mir ein weiter Blick über das Steinhuder Meer, das silbrig im Nachmittagslicht zwischen den Schilfen liegt. Ich verweile eine ganze Weile dort oben, genieße die Sonne, den Ausblick und die Ruhe. Ein Blick auf die Uhr erinnert mich daran, dass wir um 17:00 Uhr gemeinsam in den Ort gehen wollten, um Fisch zu essen. Das Restaurant „Schweers“ hatte ich bereits ausgesucht. Aber es kommt anders.

Gerade als wir uns auf den Weg machen wollen, spricht uns die Frau aus dem Nachbarmobil an, die ebenfalls in den Ort unterwegs ist. Auf dem Weg dorthin entsteht ein nettes Gespräch, das schließlich in einem gemeinsamen Essen mündet. Leider ist das Restaurant „Schweers“ bereits geschlossen, aber wir bekommen trotzdem Backfisch und gewinnen eine nette Bekanntschaft. Gemeinsam gehen wir zurück zum Wohnmobil. Das war doch wieder einmal ein ereignisreicher Tag.
Tagesvideo:
https://youtu.be/YRR3xzpcXXQ?si=emy9lvDQ2NMAc0lW


Tag 4

Wenn der Regen die Planung übernimmt…

 9. Oktober in Deutschland ⋅ 🌧 15 °C

dann muss man das Unabänderliche akzeptieren und das Beste daraus machen.
Hatte Wetteronline bislang nur Schauer bis zur Mittagszeit angesagt, verlängert sich die Regenzeit in Steinhude stündlich, und zurück bleibt ein regnerischer Tag mit kurzen Episoden von weniger Regen.
Das ist natürlich bitter, wenn man nur ein paar Tage zur Verfügung hat.

Zunächst ist es ja ganz gemütlich, wenn die Regentropfen morgens auf das Dach klopfen, aber irgendwann möchte man, dass es endlich aufhört. Ich nutze die Zeit, um meine vielen Fotos zu sortieren, zu löschen und Ordnung zu schaffen. Das muss auch mal sein, und dazu habe ich meist keine Lust.
Okay, es ist keine wirkliche Alternative zur geplanten Radtour heute. Aber immerhin erwischen wir noch eine weniger nasse Zeit für einen Spaziergang in den Ort. Was für ein Unterschied zu gestern! Die Uferpromenade ist wie ausgestorben. Nur vereinzelt sieht man Menschen, die mit Regenschirmen bewaffnet dem Regen trotzen. Dafür scheinen sich die Möwen vervielfacht zu haben und vermitteln mit ihrem Geschrei echtes Küstenfeeling. Ein Gefühl, das das Linienboot, das von der Insel Wilhelmstein kommt und seine Ankunft mit einem lauten Tuten ankündigt, noch verstärkt.


Es ist schon eine ganz besondere Stimmung, die der von Regenwolken verhangene Ausflugsort heute vermittelt.
Und dass wir heute noch einmal leckeren Fisch ziu essen bekommen, haben wir auch den Regenwolken zu verdanken, deren weit geöffnete Schleusen uns direkt durch die Tür in ein Fischrestaurant spülen.
Von hier aus können wir dann ganz entspannt dem Regen zuschauen, dessen Tropfen in unterschiedlich großen und kleinen Kreisen auf das Wasser des Hafenbeckens treffen.
Regen, ein Pinselstrich des Himmels, der die Welt in sanften Tönen neu malt.“
Morgen soll das Wetter wieder besser werden.



Tag 5

Ein Ausflug auf die Insel Wilhelmstein

 10. Oktober in Deutschland ⋅ ☁️ 18 °C

Heute ist die Welt wieder in Ordnung. Die Sonne scheint, und bereits zum Frühstück kommen Lena und Paul, um einen Ferientag mit uns zu verbringen.

Beim Frühstück überlegen wir, mit dem Linienboot auf die Insel Wilhelmstein zu fahren. Da war noch keiner von uns. Man sollte es nicht glauben.
Man kann mit dem Linienboot fahren oder mit offenen Holzbooten, den sogenannten „Auswanderern“. Das sind typische Ausflugsboote in Holzbauweise und einzigartig in ganz Europa. Sie bieten Platz für 25-30 Personen, der Antrieb erfolgt über Segel oder Hilfsmotor. Ab 10 Personen pro Fahrt setzen die historischen Boote über. Mit Kinderwagen und Kleinkind ist aber das Linienboot für uns die bessere Wahl.


Das Boot kommt pünktlich, und Paul ist schon ganz aufgeregt, weil er Boot fahren darf. Um diese Jahreszeit werden die Schiffe nur mäßig genutzt und sind angenehm leer. Die knapp 25 Minuten Fahrt sind auch für ein Kleinkind auszuhalten, vor allem weil es jede Menge zu entdecken gibt. Vom Schiffsführer vor seinem Steuerrad über die Möwen bis hin zu den kleinen Wellen vor dem Fenster.

Die Insel Wilhelmstein ist eine künstliche Insel mitten im Steinhudermeer und wurde im 18. Jahrhundert aus militärisch-strategischen Gründen von Graf Wilhelm von Schaumburg Lippe im Steinhuder Meer errichtet und hat eine Fläche von 1.25 ha. Zwischen 1761 und 1765 wurde die Insel aufgeschüttet, auf der anschließend der Festungsbau entstehen sollte. Dazu schaffte die Bevölkerung fünf Jahre lang jeden Werktag rund 30 m³ Schüttmaterial aus Sand, Kies sowie Steinen heran. Im Sommer transportierten Fischer das Material in ihren Booten, im Winter fuhren es Bauern auf Schlitten heran. Eigens für die Anlieferung wurde der 1,2 km lange Hagenburg Kanal als Stichkanal vom Schloss Hagenburg zum Steinhuder Meer ausgehoben.
Später wurde die sternenförmige Festung darauf errichtet. Die Zwischenräume wurden aber später, als die Festung als Gegängnis genutzt wurde, von den Gefangenen verfüllt. Heute ist die Insel quadratisch.



Die Insel Wilhelmstein gehört noch heute der Adelsfamilie von Schaumburg Lippe, die sie aber an die Steinhuder Meer Tourismus GmbH verpachtet hat. Und so kann man nicht nur auf der Insel einkehren, sondern auch hier übernachten.



Wir machen einen Spaziergang um die Insel und schauen uns die Festung an.
Das ist alles schnell erledigt. Und so sitzen wir später bei einer Tasse Kaffee in der Sonne und warten auf das Linienboot, das uns wieder mitnach Steinhude nehmen soll.

Danach ist Zeit für einen Mittagsschlaf, den Paul mit Opa zusammen im Bett, Lena auf dem Sofa und ich im Liegestuhl in der Sonne abhalte. Dabei beobachte ich das Wohnmobil gegenüber. Hier sind Oma und Opa gleich mit 2 Enkelkindern unterwegs und haben alle Hände voll zu tun, die Kleinen zu beschäftigen.

Paul wacht mit den Worten „Eis essen“ auf. Das hatten wir ihm versprochen, wenn er schön schläft. So geht’s nach einer frischen Windel wieder in den Ort, wo heute sichtbar mehr los ist. Im Schein der Nachmittagssonne lassen wir uns das Eis mit Blick auf das „Meer“ schmecken. Danach werden noch Fischbrötchen zum Mitnehmen und fürs Abendessen besorgt, und den Urlaubstag, wie soll es mit einem Kleinkind auch anders sein, auf dem Spielplatz beendet, wo es für alle jede Menge Sandkuchen gibt.

Es ist schon fast 19.00 Uhr, als sich die beiden verabschieden, Paul nur unter Protest, denn er will noch bei Oma und Opa im Wohnmobil bleiben.

Das war ein richtig schöner Tag, und wir sind irgendwie richtig geschafft. Von was eigentlich?

Stellplatz:
https://www.steinhuder-meer.de/buchen-planen/wo…
Fahrgastschifffahrt
Fahrgastschiffgahrt Steinhude
https://www.steinhuder-meer.de/meer-erleben/mee…
Insel Wilhelmstein
https://www.steinhuder-meer.de/inselwilhelmstein
Fisch essen
https://www.steinhuder-meer.de/gastro/schweers-…

Durch Schaumburg-Lippe zurück nach Hause

 11. Oktober in Deutschland ⋅ ☁️ 19 °C

Heute endet leider unser Kurztripp, weil morgen ein Arzttermin ansteht. Nach dem Frühstück packen wir zusammen, bezahlen und beschließen, auf der Landstraße nach Hause zu fahren. Das passt jedoch unseren Navis nicht, da sie uns immer wieder auf die nahe gelegene A2 führen wollen. Aber wir setzen uns durch und fahren durch Schaumburg Lippe über Sachsenhausen, Auedorf und dann in Beckedorf auf die B65 in Richtung Bückeburg, Stadthagen und Minden.
Schaumburg-Lippe ist eine historische Region und ehemaliges Fürstentum in Deutschland. Die Region ist bekannt für ihre malerische Landschaft, die von Hügeln und Wäldern geprägt ist. Die Residenzstadt des ehemaligen Fürstentums war Bückeburg, wo das Schloss Bückeburg ein beeindruckendes architektonisches Highlight ist.

Schaumburg-Lippe hat eine reiche Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Das Fürstentum spielte eine bedeutende Rolle in der deutschen Geschichte und war ein eigenständiges Territorium, bevor es 1946 in das Land Niedersachsen integriert wurde.
Bei einem Besuch alten Städte wie Bückeburg und Stadthagen kann man die historische Atmosphäre erleben und die reizvolle Natur der Region genießen.

Das heute noch sonnige Herbstwetter lässt die hübsch dekorierten Kürbisse am Straßenrand regelrecht leuchten. Die Landschaft mit gelb blühendem Winterraps unter dem blauen Himmel zeigt sich von ihrer besten Seite.



Vielleicht hätten wir jedoch hin und wieder auf Google Maps hören sollen, dann hätten wir nicht wegen einer Vollsperrung auf der Straße nach Lüdersfeld umdrehen müssen. Dennoch erreichen wir über die Umleitung die B65, die uns problemlos nach Stadthagen führt und vorbei an Bückeburg nach Minden. Diese Orte sind ebenfalls sehenswert und bieten nette Stellplätze, die wir bereits kennen. Kurz bevor wir Minden erreichen, grüßt uns schon von weitem das Kaiser Wilhelm Denkmal und heißt uns, wie so oft, wenn wir aus dieser Richtung kommen, in der Heimat willkommen.

Kurze Zeit später fahren wir zuhause auf den Hof. Der Kurztrip ist beendet, aber vielleicht finden sich in den nächsten Wochen noch einmal ein paar Tage für eine kleine Tour in die Umgebung.
Reisen erweitert den Horizont und lässt selbst vertraute Wege in einem neuen Licht erscheinen.“