Michael geht es besser und wir haben wirklich 10 Tage zwischen Arztterminen, Familienfeiern und sonstigen Terminen freigeschaufelt, um eine Wohnmobiltour machen zu können. Michael ist überglücklich, dass ihm am Donnerstag wenigstens ein Katheder entfernt werden konnte und brennt darauf, wieder einmal sein Wohnmobil fahren zu können.
Unser erster Stellplatz ist nur 30 km entfernt am Mittellandkanal. Falls es wider Erwarten doch noch Probleme geben sollte, sind wir schnell wieder zu Hause und beim Arzt.
Wir haben das Wohnmobil in den letzten beiden Tagen nebenbei beladen und startklar gemacht und können heute am Sonntag gegen Mittag ganz entspannt starten, in der Hoffnung, dass die Wochenendler langsam abgezogen sind, wenn wir ankommen.
Möwennest-Preußisch Oldendorf
11. August in Deutschland ⋅ ☀️ 23 °C
Unser Stellplatz: Möwennest Preusisch OLdendorf
Der Wohnmobilstellplatz Möwennest in Gesmold am Mittellandkanal hat nämlich nur 10 Plätze und man kann nicht reservieren.
Unsere Rechnung geht auf. Als wir kurz nach 12 Uhr ankommen, sind die ersten schon weggefahren und wir beziehen einen Platz in der ersten Reihe im Schatten alter Bäume und mit Blick auf den Hafen und Kanal. Wirklich sehr, sehr schön und ideal bei der angesagten Hitze.
Die Einfahrt ist so versteckt, dass wir erst einmal daran vorbeigefahren und dann auf irgendeinem privaten Gelände gelandet sind. Die beiden Herren dort waren nicht sehr amüsiert und dann mussten wir auch noch drehen. Genau gegenüber auf dem Stellplatz winkte uns schon der Platzwart, um uns den Stellplatz zuzeigen.
Auf dem kleinen Stellplatz gibt es Strom, V+E und eine Toilette und überall lauschige Ecken zum Sitzen und aufs Wasser gucken.
Das haben wir auch kurze Zeit später gemacht und dem regen Schiffsverkehr und den Freizeitbooten zugesehen. Unterhalb des Stellplatzes ist ein kleiner Hafen und auch ein Steg, der zum Stellplatz gehört. Dort beim Bootshaus liegen nicht nur SUPs, die kostenlos benutzt werden dürfen, sondern dort gibt es auch einen Erdkühlschrank mit Getränken, die man sich gegen eine Spende nehmen kann. Alles sehr familiär. Man kennt sich zum Teil untereinander.
Am Nachmittag sage ich zu Michael: „Ich fahre mal kurz in das gut 4 km entfernte Preußisch Oldendorf“. Nun ja, es wurden dann 15 km und es war zum Schluss recht abenteuerlich. 😅
Über kleine Nebenwege erreiche ich Preußisch Oldendorf, das verschlafen in der sommerlichen Hitze ruht. 😴 Es gibt einen Bäcker, einen Aldi, einen Edeka und diverse Gastronomie. Also alles da, wenn nicht gerade Sonntag ist, überzeuge ich mich und setze meine Runde fort, die durch die Felder wieder zum Kanal führen soll. 🚴♂️ Abgeerntete Getreidefelder unter blauem Himmel mit Schäfchenwolken ergeben ein wunderschönes Hochsommerbild. 🌞 Es ist total leise. Kein Auto, kein Motorgeräusch. Gerade will ich mich fragen, warum denn die Straße, auf der ich fahre, Schlossstraße heißt, hier mitten im Nirgendwo, da taucht plötzlich das Anwesen des Wasserschlosses Hüffe auf. 🏰 Ein imposantes und sehr gepflegtes Anwesen, das aus dem 15. Jahrhundert stammt und in Privatbesitz ist. Das hätte ich hier nicht erwartet. 😮
Bald darauf komme ich wieder zum Kanal. An dem kleinen Schotterweg, der von der Brücke hinunterführt, wäre ich beinahe vorbeigefahren. 😅.
Gut, dass mir ein Mann hilft das Rad hinunterzuschieben, denn der Weg ist sehr steil. 😅
Am Kanal lässt es sich angenehm fahren. 🚴♂️ Bald schon taucht die Brücke auf, die zum Stellplatz führt. 🌉 Wieder geht nur ein steiler Schotterpfad hinauf, aber das sollte nur das kleinere Übel sein. 🥵
Oben angekommen, versperren mir die Leitplanken den Weg auf die Straße. 🚧 Ich kann doch das schwere Rad nicht über die Leitplanken heben? 😱 Notgedrungen schiebe ich das Rad bis zur nächsten Querstraße durch Gras und Gebüsch. 🌿 Aber die Leitplanken geben einfach den Weg nicht frei. ⛔️ Es bleibt mir nichts anderes übrig, als das Rad über die Leitplanken zu heben. 🏋️♂️ Kein leichtes Unterfangen.
Das letzte Stück rollt es dann aber wieder problemlos bis zum Stellplatz. 🚴♂️
Wir genießen die Abendsonne, grillen und freuen uns über den schönen Tag und den schönen Platz am Wasser. 🌅
Rila , Windmühle Levern und der „Anker“
Tag 2 /12.August in Deutschland ⋅ ⛅ 26 °C
Jetzt sind wir nur wenige Kilometer von zu Hause entfernt, und trotzdem ist es, als wären wir wer weiß wohin gefahren. Es ist wirklich egal, ob man 20, 200 oder 2000 km weg ist, der Alltag ist auf Reisemodus umgestellt. Der Tagesablauf ist ein anderer. Nirgendwo schaut einen die Arbeit an, die gemacht werden muss, und in den Orten, Städten und Gegenden, die man allenfalls vom Durchfahren kennt, gibt es plötzlich unendlich viel zu unternehmen, zu entdecken und zu erfahren. Diese Feststellung muss ich in letzter Zeit immer wieder machen. Und wir genießen es einfach … das Wetter, den Platz und dass wir zusammen wieder etwas unternehmen können. ☀️🏡🚗
Der Tag fängt super an. Ich schlage die Augen auf, schaue aus der Frontscheibe und gerade schippert ein großes Kahn vorbei. Sollte ich zu Hause vielleicht auch mal einführen.
🚤 Geduscht wird kalt und draußen und so fit gemacht, starten wir nach dem Frühstück später nach Preußisch Oldendorf zum Edeka, um das heutige Abendessen zu „erlegen“.
Dieses Mal musste ich nicht allein fahren. Michael ist mit seinem neuen E-Scooter dabei. Da Rad fahren 🚴♀️und größere Strecken zu Fuß🚶♀️ für ihn im Moment nicht möglich sind, hoffen wir, dass der Roller 🛵gemeinsame Unternehmungen wieder möglich macht.
Auf den 5 km bis in den Ort über die kleinen Straßen klappt es hervorragend und Michael hat viel Spaß daran, wieder mobil zu sein. 🚴♂️
Aber als wir wieder zurück sind, ist er aber doch ganz schön geschafft. 🥵 Die Hitze ist wirklich schlimm. 🥵 Am Besten hält man es auf dem Liegestuhl unter den alten Eichen aus. 🌳🌳 Aber nicht den ganzen Tag.
Eigentlich wollte ich mit dem Rad nach Bad Essen fahren. 🚴♂️ Aber die 15 km ein Weg sind mir in der Hitze zu viel. 🥵 Ich plane eine kürzere Runde und fahre zu Rila in Levern. 🚴♂️ Das wollte ich mir immer schon ansehen. 👀 Wie immer geht es wunderbar durch kleine Nebenstraßen durch die Landschaft. 🌳🌳 Wenn es nur durch Wiesen und Felder geht, wird es ganz schön heiß. 🥵 Was für ein angenehmes Klima spenden doch die Bäume am Wegesrand. 🌳🌳
Rila hat am 🗓️Montag geschlossen, Aber einen kleinen Eindruck von den Gärten nehme ich doch mit.
Klar, dass ich mir auch den dazugehörigen Stellplatz anschaue, der sich auf einer 🏞️Parkähnlichen Fläche befindet. Sehr schön. Sehr gepflegt. Mit viel Platz, 🚽Sanitäranlagen und 📅Reservierungsmöglichkeit. Aber halt nicht so urig und individuell wie das Mövennest. Jeder Platz hat auf seine Art etwas Besonderes. Es kommt einfach darauf an, was man sucht und haben möchte. Das wird mir sehr schnell klar, als ich mit Wohnmobilisten dort ins Gespräch komme. Für die Sanitär- und Spülmöglichkeiten einen guten Platz ausmachen.
Weiter geht es durch waldiges Gebiet mit schönem Schatten. Erst im letzten Moment entdecke ich die Windmühle in Levern und drehe ab. Wunderschön steht sie unter dem blauen Himmel im grünen Gras, umgeben von kleinen, in der Sonne leuchtenden Fachwerkhäusern. Eine sehr gepflegte Anlage.
Das Schild an der Mühle weist auf einen Biergarten in Levern jon. Der würde mir jetzt gefallen. Aber zu lange gequatscht und Garten und Windmühlen angeschaut. Es ist bereits 18:00 Uhr und es wird Zeit für den Rückweg. 🍺🌳☀️
Michael überrascht mich mit dem Vorschlag, in den“ Fröhlichen Anker“ zu gehen. Dieses Traditionsgasthaus mit Terrasse am Kanal habe ich gestern schon gesehen und es ist nur knapp 2 km entfernt. Es soll dort sehr gute Schnitzel geben. Gesagt, getan.
Kurze Zeit später sitzen wir bereits – mangels Schattenplätzen – auf der Terrasse am Tisch eines Einheimischen, der der Hitze nur mit einem kleinen orangefarbenen Höschen trotzt, aber viel von der Blütezeit des Gasthauses und den Kanalschiffern zu berichten weiß. Noch heute hupen einzelne Schiffe, wenn sie an Kanalnummer 73 vorbeikommen oder legen an, um im angeschlossenen Laden für Bootsbedarf einzukaufen 🚤⚓️.
Hier gibt es alles von A wie Axt bis Z wie Zucker. Inhaberin Hilde ist mit ihren weit über 80 Jahren noch jeden Tag in der Kneipe, die noch original so aussieht, wie ich es von den Dorfkneipen meiner Kindheit in Erinnerung habe – ein Unikat. 🍺 Später kommen noch unsere Wohnmobil Nachbarn dazu, ein niederländisches Paar aus der Gegend um Enschede, und es entspringt ein angeregtes Gespräch über Wohnmobilfahren in Deutschland und den Niederlanden. 🚐
Zurück am Wohnmobil ist es immer noch sehr warm. Wir sitzen draußen, bis die Nacht alles in tiefes Schwarz gehüllt hat und die Schiffe beleuchtet mit leisem Tuckern an uns vorbeiziehen. Während ich meinen Tagebucheintrag schreibe, sitzt fast der ganze Platz um den Gemeinschaftstisch, und die Sprachfetzen in Deutsch, Niederländisch und Englisch fliegen zu mir 🗣️ herüber. Was für ein schöner Tag! ☀️
https://www.komoot.de/tour/1783192524?ref=aso
Relaxen in der Hitze
Tag 3 /12.August in Deutschland ⋅ ☀️ 32 °C
Heute habe ich gleich zweimal den Tag umgeplant. Wie gut, dass ich so flexibel bin.😅
Eigentlich wollten wir heute weiterfahren. Aber der nächste geplante Stellplatz hat keinen Schatten. Bei dieser Hitze sind wir hier ganz gut aufgehoben – im Schatten der Bäume und am Wasser.
Darum hatte ich bereits für den Vormittag eine ca. 25 km lange Radtour nach Bad Holzhausen mit einem Schlenker zum Waldfreibad in Preußisch Oldendorf geplant. Eigentlich.
Dann rief Lena an. Paul und Lena wollen uns besuchen. Das machen die beiden manchmal, wenn wir mit dem Wohnmobile in der Nähe sind. 🚗🌳
So haben wir zu viert einen entspannten Tag im Schatten verbracht. ☀️ Das heißt, für Michael war der Tag nicht so entspannt, denn schon am Morgen hatte ihn eine Wespe 🐝 in die Lippe gestochen. 😱 Trotz Heat and Beat Stift, Eis, Zwiebel, Fenistil schwoll die Lippe stark an. Er ist aber auch wirklich ein Pechvogel. 🍀 Jetzt ging es ihm gerade wieder so gut. 😊
Eigentlich wollte ich ja nicht im Kanal baden, aber der Leidensdruck bei den Temperaturen war schließlich so hoch, dass ich nach der Versicherung von Franz (Ersatzplatzwart), das Wasser hätte Wasserqualitätsstufe 2, und nachdem ich Google gefragt habe, dann doch in dem wirklich erfrischenden Wasser gebadet habe.
💦🌊☀️.
Google meint zur Wasserqualität im Mittellandkanal: In den gut 100 Jahren seines Bestehens haben sich im Kanal viele Fischarten angesiedelt: Zander, Barsche, Karpfen, Brassen und Rotaugen. Da keine Abwässer eingeleitet werden dürfen, ist die Wasserqualität bemerkenswert gut. 🐟🐠🐡
Das Wasser im Hafenbereich ist nicht besonders tief. Eigentlich eine gute Möglichkeit, die SUPs auszuprobieren. Aber man soll es ja nicht gleich übertreiben. Baden und Schwimmen reichen mir erst einmal. 🏄♀️🏊♂️
Bei 35 Grad hat auch niemand Appetit, geschweige denn Lust zum Kochen. So gibt es am Abend nur Pfifferlinge mit Rührei auf Toast, denn die Pfifferlinge müssen heute weg. 🍳🍞🍄
Das angesagte Gewitter um 19:00 Uhr verschmäht uns und tobt sich weiter südlich aus. Aber etwas kühlere Luft bekommen wir trotzdem. 🌩️🌧️💨
Morgen geht es aber definitiv weiter. ☀️
https://findpenguins.com/5atn0uqqvex5t/footprint/66b91f868ba155-40168217
An der Ems….Emsbüren/Altes Fährhaus
Tag 4 /13. August ⋅ ☁️ 24 °C
Unser Stellplatz: Wohnmobilstellplatz am alten Fährhaus
Heute Nacht hat es noch ordentlich geregnet und wir müssen leider die Luken und Fenster schließen, durch die die frische Luft ins Wohnmobil geströmt ist. 🌧️ Das Womo hat sich trotz der Bäume ordentlich aufgeheizt und es herrschen am Abend innen noch 28 Grad. 🥵 Von den angekündigten Gewittern bekommen wir nur lautloses, grelles Flackern am Himmel zu sehen, das die beleuchteten Schiffe im schwarzen Wasser des Kanals geisterhaft dahin gleiten lässt und ein wenig an den fliegenden Holländer erinnert. 👻
Am Morgen sind die Temperaturen angenehm und man kann wieder durchatmen. ☀️ Die Optik allerdings ist auf der Strecke geblieben und alles sieht unter den ständig tröpfelnden Wolken grau in grau aus. 🌧️
Gefrühstückt wird heute draußen… mit Franz am Gemeinschaftstisch. Der sitzt da jeden Morgen. Ich habe einfach keine Lust, die Stühle immer aus und wieder einzuladen. 😒
Einfach schön, so ein Platz am Wasser. Ich liebe es. Was ich aber nicht liebe, sind die kleinen Blut saugenden Vampire, die sich überall dort vermehrt aufhalten, wo Wasser ist , oder wo es feucht ist. Mich haben sie scheinbar zum Fressen gern und so habe ich quasi den Mückenstift ständig im Anschlag. Lieber für 3 Sekunden das Gefühl einer brennenden Zigarette auf der Haut als ständigen Juckreiz, vor allem nachts. 🦟🦟🦟
Als alles eingepackt ist, verabschieden wir uns von Franz, der wirklich die gute Seele des Platzes ist und mir sogar beim Aufladen meines Rades hilft, und starten westwärts. 🚴♂️🚴♂️🚴♂️
Unser nächster Stellplatz liegt an der Ems in Emsbüren am alten Fährhaus. Aber zunächst geht es ganz entspannt über die B65 Richtung Osnabrück Dort nutzen wir die A30 und fahren wenig später Emsbüren ab . Der Regen hat ab Osnabrück aufgehört. Doch auch das kleine bisschen Himmelblau, das durch die grauen Wolken blitzt, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass heute mit viel Regen zu rechnen ist. Wir kommen trocken an und fahren gleich durch den davor liegenden Campingplatz hinunter auf den Stellplatz an der Ems. 🌧️🌧️🌧️
Dort stehen nur wenige Wohnmobile auf der frisch gemähten Wiese. Egal wohin man sich stellt, der Blick auf die Ems ist der gleiche. Einzig einen Platz in der Nähe der Brücke sollte man sich, wenn man etwas Geräusch empfindlich ist, nicht gerade aussuchen.
Es gibt Strom und Wasser auf der Wiese und wird nach Verbrauch abgerechnet. Wir fotografieren den Zählerstand.
Nachdem wir uns eingerichtet haben und die Ems mit einem Antrittskaffee gewürdigt haben, schaue ich mir die Sanitäranlagen an und gehe zum Anmelden. Die Anmeldung erfolgt rechts von der Straße in der stillgelegten Gastronomie. Und ich bekomme gleich gesagt, dass wir uns erst hätten anmelden müssen und dann hätten wir den Platz zugewiesen bekommen !!. 😡
Upps!! Das kenne ich so nicht. Aber das liegt daran, dass hier reserviert wird. Wir stehen 🏕️ und für die 2 Nächte, die wir bleiben wollen, können wir auch so stehen bleiben. Dann kommt erst einmal ein Regenschauer nach dem nächsten. 🌧️
Und Handy Netz ist so gut wie keins vorhanden. Das macht die Grenznähe 🗺️ Das deutsche Netz ist nicht mehr ausreichend und das niederländische greift noch nicht.
Am Nachmittag soll der Regen einige Zeit aufhören. ☀️ Die Zeit nutze ich für eine kleine Runde mit dem Fahrrad nach 🚴 und um Emsbüren. Die Radwege sind hier im Emsland super und gut ausgeschildert. Es macht Spaß über die kleinen Straßen in den Ort zu fahren. Ich komme an einer wunderschönen Hütte vorbei, die Rastplatz für Radler ist und viele Informationen über Stadt und Umland bietet. 🏡
Wenig später komme ich zu Enkings Windmühle. Das Ausflugsziel hier überhaupt so scheint es mir. 🏰
In der gut renovierten Mühle befinden sich ein Café und ein Backhaus, und hinter der Mühle ein großer Biergarten. Heute ist bis auf eine Frauengruppe im Café nicht viel los. Das Wetter ist Radfahrern und Ausflüglern zu unbeständig. 🌦️
Die Häuser im Zentrum können die Nähe zu den Niederlanden nicht verleugnen. 🇳🇱
Aus dem Zentrum geht es in einem großen Bogen durch Felder und Wälder wieder zurück an die Ems. Der ausgewiesene Weg durch die Emsauen ist mehr was für Wanderer. 🚶♂️
Als ich zurückkomme, können wir noch draußen Abendessen, werden aber von plötzlich einsetzenden Starkregen so überrascht, dass wir nicht mal die Markise einfahren können. Es schüttet ohne Ende. ☔️
Morgen gibt es hoffentlich wieder einen ganz normalen Sommertag….ohne Hitze und ohne Starkregen. ☀️
Und ich habe hoffentlich auch wieder Netz.Hier unten an der Ems funktioniert fast gar nichts. 📶
🌷Emsflower/ Emsbüren
Tag 5/14. August in Deutschland ⋅ ☁️ 25 °C
Nach dem Starkregen gestern Abend, der auch die Wiese an manchen Stellen geflutet hat, schauert es noch bis weit nach Mitternacht. ☔️
Am Morgen ist der Spuk vorbei. Die verdunstende Feuchtigkeit liegt als Nebelschwaden auf dem Fluss und hängt in den Bäumen. 🌫️
Die Sonne hat verschlafen und unter der Wolkendecke ist es mal kühl, mal schwül. ☀️☁️
Wir schlafen lange, frühstücken und „vertrödeln“ den Vormittag. 😴☕️
Gegen Mittag dreht dann jemand den Lichtschalter an. Von jetzt auf gleich taucht die Sonne auf und weckt zumindest meine Aktivitäten. ☀️💡
Ich möchte mit dem Rad zu Emsflower 🚲 fahren und das Ganze zu einer kleinen Radtour 🚴 ausbauen.
Emsflower, was ist das eigentlich genau? Keine Ahnung! Irgendwas mit Pflanzen 🌱 und Blumen? 🌼 Ich weiß nur, dass Busunternehmen dorthin Tagesfahrten machen.
Mit dem Rad fahre ich durch den Ort und dann den Hinweisschildern nach. Gut 6 km sind es vom Stellplatz bis zu Emsflower. Dort parke ich mein Rad und könnte es sogar gleich an den vorhandenen Ladestationen laden, hätte ich ein Ladegerät dabei. 🚲
Nach den vielen vorhandenen Parkplätzen zu urteilen, muss es ein beliebtes Ziel sein. Heute sind aber verhältnismäßig wenige Autos dort geparkt. 🚗
Am Eingang bezahle ich 12 Euro für das Kinderparadies, das Schmetterlingshaus, den Tropengarten, das Schaugewächshaus und die Produktionsbesichtigung.
Den riesigen Indoorspielplatz und die Gastronomie kann ich vernachlässigen und folge daher dem Rundweg ins Tropenhaus. Tropisch sind nicht nur die vielen exotischen Pflanzen sondern auch das Klima in den Glashäusern. Alles sehr schön gemacht, mit Teichen, Wasserfällen, Kois , Brücken und Ruheinseln und das über 2 Ebenen.
Im Schmetterlingshaus fliegen dazu noch jede Menge Schmetterlinge🦋🦋 herum. Teilweise handteller groß.
Im Kakteenhaus wachsen unzählige, zum Teil mannshohe 🏜🏜🏜. Überall warnen Schilder, dass Eltern auf ihre Kinder aufpassen mögen. Es gibt auch viele Sittiche zu beobachten. Die 🦜🦜 sind zahm und fliegen den Besuchern, die ein Futternäpfchen gekauft haben, auf die Hand.
Viele Familien mit Kindern drängen sich vor den Behausungen von Erdmännchen, Kaninchen und Mäusen oder vor den Volieren seltener Vögel.🐦🐦🐦 In den Schaugewächshäusern kann man sehen, wie hier Tomaten, Paprika, Gurken und Auberginen angebaut werden.🍅🌶 Bis unter das Hallendach wachsen sie an Schnüren und werden mit Röhrchen bewässert.
Der Rundgang durch die Pflanzenwelt dauert je nach Interesse ein bis zwei Stunden. 🕗Am Ende schließt sich eine Besichtigung der Produktion an. Über lange Stege wird man hoch oben durch die Hallen geführt und kann hinunter auf die arbeitenden Menschen in Produktion, Versand usw. schauen. Wie von Geisterhand gezogen fahren fahrerlose Transportkarren durch die Hallen.
Ich habe genug gesehen und freue mich wieder auf die frische Luft🌬🌬 außerhalb der Gewächshäuser.
Mit dem Rad geht es noch eine ganze Zeit entlang der riesigen Produktionshallen und über herrliche Wege durch Waldstücke, Felder und Wiesen. 🌵🌺
Mehr durch Zufall komme ich auf dem Rückweg durch Emsbüren am dortigen Heimathaus vorbei. Eine Anzahl von gut renovierten Fachwerkhäusern, in denen über das Leben und Arbeiten in früheren Zeiten berichtet wird. Ich durchstreife kurz die Anlage, aber mir fehlt die Motivation für eine weitere Besichtigung und am Wohnmobil wartet bereits Kaffee und Kuchen☕️🥧🥧🥧🥧 sowie mein Liegestuhl.
Gegen Abend fahre ich mit Michael noch einmal in den Ort, um ein paar Sachen einzukaufen.
Später brutzelt er für mich frischen Lachs … direkt am Fluss. Wie schön, das kann er wieder!!! Daran wäre vor ein paar Wochen nicht zu denken gewesen. Das Abendessen mit dem Blick auf die Ems und auf einen Himmel, der von der untergehenden Sonne rosarot gefärbt wird, beendet wieder einen ereignisreichen und schönen Tag unterwegs mit dem Wohnmobil. 🏡☕️🍰🌅
https://www.komoot.de/tour/1790421260?ref=aso
Über die Grenze nach Nieuwe Pekela 🇳🇱
Tag 6/ 16. August in den Niederlanden ⋅ ☁️ 23 °C
Unser Stellplatz: Campertuin Nieuwe Pekelar
Heute soll es über die Grenze in die Niederlande gehen. Meine erste Fahrt mit dem Wohnmobil ins Ausland. Dafür sind gut 100 km zu fahren. Die Auffahrt zur A 31 ist nur wenige Kilometer vom Stellplstz entfernt.
Für den Platz am der Ems haben wir für 2 Nächte mit Strom 34 Euro💰💰 bezahlt inklusive V +E . Duschen 🚿 kostet 1 Euro für 7 Minuten. Wer bitte sehr duscht 7 Minuten😶. In der Zeit kann ja ne ganze Familie duschen 😁
Kaum sind wir auf der Autobahn regnet es, als bekämen die Regentropfen🌧 eine Medaille fürs „erster unten sein“.
Der Verkehr ist moderat. In Holland werden die Straßen enger. Aber ich gewöhne mich schnell daran.. Alles in allem geht es viel entspannter zu, als auf deutschen Straßen, merke ich.
Als wir auf dem Campertuin in Nieuwe Pekela ankommen, stehen da gerade mal zwei Mobile. Den Platz gibt es erst seit Juli. Er ist also nagelneu und ist wirklich super angelegt, durchdacht und auf dem Gelände eines ehemaligen Bauernhofs entstanden. Zur Erinnerung an die Kühe zieren deren Zeichnungen die Türen von Dusche und Toilette. 🐄
Insgesamt gibt es 25 Wohnmobilstellplätze auf halbgepflastertem Rasen, ausgestattet mit Strom. Wahlweise 8, 10 oder 16 Ampere. 🔌
Nach dem der Regen endlich aufgehört hat, kann ich eine kleine Erkundungsrunde durch den Ort machen. Nieuwe Pekela ist ein Straßendorf, das sich rechts und links entlang des Kanals zieht. Der Kanal diente früher dem Abtransport des Torfes, der in dieser Gegend gestochen wurde. Wunderschön wachsen Seerosen und Sumpfdotterblumen dort im Wasser. 🪷
Ein Fischreiher steht mitten auf dem Weg und schaut mich vorwurfsvoll an. Dann bequemt er sich, wegzugehen. 🪶
Einen Bäcker finde ich nicht, aber einen Supermarkt. 🛒
Die niederländischen Supermärkte laden gerade zum Stöbern ein, denn es gibt viele Sachen, die es bei uns nicht gibt. Mir reichen aber erst einmal die Apfeltaschen 🍎 zum Kaffee.
Weiter geht meine Erkundungsrunde zum Heeresmeer. Einem großen Angel- und Badesee mit Strand und einem Park.
Heute ist hier wegen des Wetters 🌧️ nichts los. Nur zwei Angler versuchen ihr Glück. Ich drehe noch die eine oder andere Runde durch die kleinen Straßen und bewundere die zum Teil schön gestalteten Vorgärten. Dann wird es Zeit, zurück zum Wohnmobil zu fahren, um mir Michael Kaffee ☕ zu trinken.
Noch während wir beim Kaffee sitzen, kommen Horst und Conny angefahren. Sie hatten gefragt, ob sie ein paar Tage zu uns stoßen könnten und wollen die nächsten Tage weiter mit uns fahren.
Wir sitzen und erzählen und fahren dann gemeinsam noch einmal zum Supermarkt, um die großen Schnitzel, die ich dort entdeckt hatte, zu holen.
Die brutzeln dann später in der Pfanne und ergeben ein leckeres Abendessen. Michael, der immer noch viele Ruhepausen benötigt, geht gleich nach dem Essen ins Wohnmobil und auch wir anderen bleiben nicht mehr lange draußen, denn heute Abend ist es ganz schön ❄️ kühl.
Mit dem Rad nach Veendamm
Tag 7 /17. August in den Niederlanden ⋅ ☀️ 19 °C
Unser Stellplatz: Campertuin Nieuwe Pekelar
Heute Morgen weckt mich die Sonne. Das ist ein Wetter, das man gebrauchen kann: Sonnenschein, etwas Wind, blauer Himmel und Temperaturen um 23 Grad. 🌞
Nach dem Frühstück brechen wir mit dem Rad auf ins 8 km entfernte Veendam. Michael entscheidet sich, am Wohnmobil zu bleiben. Es ist ihm zu anstrengend. Horst bietet sich sofort an, bei ihm zu bleiben. So wird es eine Mädelsradtour der besonderen Art. Denn Conny fährt mit ihrem Klapprad mit kleinen Rädern, und ich versuche, mich mit dem E-Bike anzupassen. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 8 km/h. Und so brauchen wir fast 1 Stunde, bis wir Veendam erreichen. Während Conny sich ordentlich abmühen muss, muss ich aufpassen, dass ich nicht zu langsam werde und das Gleichgewicht verliere. 🚴♀️
Es bleibt viel Zeit und Muße, bei dieser entschleunigenden Radtour viele Einzelheiten an der Strecke zu entdecken. 🐌
Dieses Mal fahren wir nach dem niederländischen Knotenpunktsystem und werden wunderbar durch einen Park, durch Wiesen und Felder geführt. 🌳🌷
Sehenswert sind einige Häuser an der Straße nach Veendam: gepflegte Anwesen mit Erkern und Türmchen. 🏡 und prächtigen Gärten
Der Radweg führt uns in den Hafen, in dem neben einigen Sportbooten auch Hausboote vor Anker liegen. 🚤
Wenn man den Knotenpunkten folgt, wird man immer mitten in den Ort geführt und so finden wir uns dann auch vor dem prächtigen Rathaus der Stadt wieder. Die Räder werden abgestellt und dann geht es zu Fuß durch die Innenstadt. Gegenüber der Kirche des Orts befindet sich in einem monumentalen Gebäude aus dem Jahr 1911 das Veenkoloniaal Museum von Veendam. Hier wird auf eindrucksvolle Weise die Entwicklung und Entstehungsgeschichte der Groninger Fehnkolonien und die Vergangenheit dieser Region gezeigt. Aber bei dem schönen Sonnenwetter wollen wir lieber durch die Stadt bummeln und in den Läden der verschiedenen „Winkels“ stöbern. Und natürlich darf auch der Besuch eines Käseladens🧀🥪 nicht fehlen .Während Conny Käse kauft, widme ich mich erst einmal den verschiedenen Käsesorte, die auf Brettchen in kleinen Stücken zum Probieren angeboten werden.
Nach einem Kaffee ☕️und einem Softeis,🍦 dass wir besser wegen des besseren Angebotes bei „Hema“ zu uns genommen hätten, geht es dann entlang des Julianaparks zurück.
Pünktlich zum Nachmittagskaffee sind wir zurück. Conny ist etwas geschafft. Eigentlich hatten wir noch überlegt, nachmittags in das 3 km entfernte Oude Pekela zu fahren, wo es eine Eisdiele mit zig Sorten Eis gibt, aber Conny hat für heute genug geradelt und Michael ist auch mit der mitgebrachten Apfeltasche zufrieden. So können wir noch die Sonne auf der Liege genießen mit dem Wissen, dass es zu Hause regnet. ☀️☕️ Abends grillt Horst für alle Würstchen.🌭
Jachthafen Eastermar/Burgumermeer
Tag 8/18. August in den Niederlanden ⋅ ☁️ 22 °C
Unser Stellplatz: Wohnmobilstellplatz Camperplaats De Lits in Eastermar
Westwärts bis zum Meer? Das „Meer“ haben wir bereits zweimal erreicht. Gestern standen wir in der Nähe des Heeresmeers und heute am Burgumermeer. Also das „Meer“ ist in den Niederlanden häufig anzutreffen. Die „See“ allerdings nur an der Küste. 🌊 ⛵️
Wir verlassen den schönen und empfehlenswerten Platz in Nieuwe Pekela um 10 Uhr. 100 km weiter westlich soll es gehen. Über Groningen fahren wir in Richtung Leeuwarden/Drachten. In Drachten Zentrum verlassen wir die N3 und tasten uns über kleine Straßen durch Rottevale in den „Jachthaven de Lits“ in Eastermar.
Wir finden einen schön angelegten Wohnmobilplatz vor, der gegenüber des Hafenbeckens liegt und auf dem es heute am Sonntag reichlich freie Plätze gibt. Sehr zum Leidwesen des Hafenmeisters, der uns am Abend beim Kassieren (17 Euro inklusive Sanitär und Strom) erklärt, dass das schlechte Sommerwetter viele Camper abgehalten hätte, hier Station zu machen. Gut für uns, wir haben freie Platzwahl. 🚤☀️
Nachdem wir uns eingerichtet und alles inspiziert haben, fahre ich mit dem Rad los. Erst durch den winzigen Ort Eastermar, der aber alles hat, was benötigt wird, und dann nach Bergum, dem nächts größeren Ort.
Meine Tour habe ich mit der App Fietsknoop zusammengestellt. Ich fahre also wieder von Knotenpunkt zu Knotenpunkt … und heute wieder allein, denn für die anderen ist die Tour zu lang oder zu anstrengend. 🚴♀️🚴♀️🚴♀️
Es ist eine schöne und abwechslungsreiche Tour, durch Felder und Wiesen, entlang von großen und kleinen Kanälen, über Holzbrücken, durch Wälder und über eine Kuhwiese, auf der ich glaube, mir kommt ein Schiff entgegen. Egal wie breit oder schmal der Radweg ist, die Niederländer kommen immer paarweise angefahren. 🚴♂️🚴♀️
Burgum ist eine kleine Stadt mit Hotels, Restaurants und einigen Einkaufsstraßen. 🏨🍴🛍️
Am Prinses Margriet Kanal staune ich nicht schlecht, denn die Brücke, über die ich laut Radwegweiser fahren soll, ist weg. 😱🌉
Ratlos überlege ich, was zu tun ist. 🤔
Es bleibt mir nichts anderes übrig, als weiter bis zur nächsten Brücke zu fahren. 🚴♂️
Zur Brücke hinfahren ist das eine, auf die Brücke drauf zu kommen etwas anderes..
Ein hilfsbereites Radfahrer -Paar lotst mich auf den Radfahrerteil der Brücke. 🚴♂️🚴♀️🌉
Allein hätte ich das so schnell gar nicht gefunden. 🔍
Auch diese Brücke scheint nicht immer zur Verfügung zu stehen, denn ein Schild zeigt an, dass sie zwischen 22.00 Uhr und 7.00 Uhr „afgesloten“, geschlossen ist. 🚧🌉
Insgesamt muss ich 10 km mehr fahren, durch die fehlende Brücke. 🚴♂️
Michael hat während meiner Abwesenheit einen Tisch im „Zandloper“ bestellt, einem urigen Restaurant in der Nähe des Stellplatzes, das für sein Essen super Kritiken im Netz bekommen hat. 🍴😋
Als wir am Abend dort hingehen, staunen wir über das gewöhnungsbedürftige Ambiente 😱. Aber das Essen – Pfannkuchen mit Schinken, Speck und Käse – ist total lecker 😋 und günstig 👍, und die Betreiberin ist sehr nett 😊.
Es ist ziemlich frisch geworden, 🥶nd so geht es nach dem Essen gleich ins Wohnmobil.
https://www.komoot.de/tour/1798747267?ref=aso
https://www.dezandloper.nl/
Radtour nach Burgum
Tag 9/19. August in den Niederlanden ⋅ ⛅ 21 °C
Unser Stellplatz: Wohnmobilstellplatz Camperplaats De Lits in Eastermar
Heute ist eine gemeinsame Radtour nach Burgum geplant. Das Wetter ist ideal: ein Sonne-Wolkenmix mit einer frischen Brise, in der das Meer bereits zu ahnen ist. Durch Burgum bin ich gestern schon gefahren und weiß daher, dass der Weg dorthin für alle zu bewältigen ist. In Burgum trinken wir einen Cappuccino ☕ neben dem 2023 entstanden Kunstwerk „De blauwe Hont“ Ein riesiger Hund der eine Lampe im Maul trägt. Schon vor Ort frage ich mich, was uns der Künstler wohl damit sagen will.
Eigentlich wollen wir ein wenig durch die Geschäfte der Einkaufsstraße bummeln, haben dabei aber nicht bedacht, dass viele Läden in den Niederlanden montags geschlossen haben.
Aber der „Jumbo“ hat geöffnet und lockt uns vor allem aufgrund des Sortiments, das dann eben doch ein bisschen anders ist als in der Heimat. Supermärkte in den Niederlanden sind im übrigen in fast allen Städten und Dörfern auch sonntags geöffnet.
Die bekanntesten Supermärkte in den Niederlanden sind Albert Heijn und Jumbo.
Faszinierend sind die vielen „Ready to cook“-Gerichte im Kühlbereich: Gemüse fertig🌶🍅🥕🥬🥦🥒🫑🫛 gewaschen und geschnitten, oft mit passenden Gewürzen und Soßen, die nur noch in Topf und Pfanne gebraten oder gedünstet werden müssen. Auch die Auswahl an fertigen Tapas oder Produkten aus dem asiatischen Bereich ist viel größer als bei uns.
Und natürlich finden wir hier auch die Klassiker unseres westlichen Nachbarn: Stroopwafels, Käse, Vla, Poffertjes, Rosinenbrötchen, Hagelslag ,Pindakaas, die wir gerne auch aus den Niederlanden mit nach Hause nehmen.
In der Tapas-Abteilung gibt es eine große Auswahl an Fleisch-, Fisch- und vegetarischen Spezialitäten sowie viele Dips.
Heute Abend gibt es Tapas zum Aperitif, denn es gibt ein Angebot, bei dem man drei Tapas zu einem vergünstigten Preis kaufen kann. 🍹
Mit gut gefüllten Radtaschen geht es später zurück zum Wohnmobil und zum Nachmittagsschläfchen in der Sonne. 🚲
Den Tag lassen wir mit unseren holländischen Tapas und einem gemeinsamen Grillen ausklingen und genießen die Ruhe hier im Jachthafen. 🇳🇱🍻
Franeker
Tag 10/ 20. August in den Niederlanden ⋅ 🌬 22 °C
Unser Stellplatz: Stadtcamping Bloemketerp
Seit heute Mittag sind wir auf dem Stadtcamping Bloemketerp und stehen hier mit viel Platz nur einen Steinwurf vom historischen Zentrum der Elf-Städte-Stadt Franeker entfernt. Aber bis wir hier standen, war es ziemlich aufregend. 😅
Es ist kaum 10:00 Uhr, als wir den Jachthafen de Lit verlassen, um in das 30 km entfernte Franeker zu fahren. Hier haben wir uns einen Stellplatz an der Peripherie der Stadt ausgesucht. Als wir dort ankommen, steht zwar das Schild „voll“ vor der sehr schmalen Zufahrt, aber aus Erfahrung wissen wir, dass das nicht unbedingt etwas zu heißen hat, und fahren trotzdem auf den Platz. Und siehe da, es sind fünf oder sechs Plätze frei. Kaum stehen wir und wundern uns, dass Horst und Conny nicht nachkommen, die doch bisher stets hinter uns waren, da kommt auch schon eine Frau angelaufen. Sie erklärt uns, dass alle freien Plätze reserviert sind. Na, da nutzt es auch nichts, pünktlich zum Wechsel auf einem Platz zu sein. Wir müssen wieder fahren, bekommen aber den Tipp, es auf dem drei Kilometer entfernten Minicamp Salix zu versuchen. 🏕️
Aber zunächst müssen wir erst einmal von diesem engen Platz herunterkommen, denn mitten in der eh schon schmalen Zufahrt fängt gerade jemand an, Schmutzwasser in den dort befindlichen Bodeneinlass abzulassen. Conny und Horst sind erst gar nicht auf den Platz gefahren und warten auf der schmalen Zufahrtsstraße. Gut, dass heute Michael fährt . Eigentlich wollte ich das kurze Stück fahren, Mit diesen Problemen hat ja keiner gerechnet. 😅
Auf dem Weg zum nächsten Stellplatz rufe ich vorsichtshalber schon einmal an. Auch hier ist alles reserviert. Wir drehen im nächsten Kreisel und suchen einen Platz zum Halten. Was ist denn hier los? Mitten in der Woche? Einen Stellplatz zu bekommen war doch bisher kein Thema. 😱
Es gibt noch zwei Campingplätze mit Stellplätzen in der Stadt und wir versuchen unser Glück beim Stadtcamping Bloemketerp. 🤞 Und hier ist alles frei. Wir können uns einen Platz aussuchen. Und der Stadtcamping liegt noch viel zentraler als die beiden anderen Plätze. Wir brauchen nur durch das Tor des Platzes zu gehen, vorbei am Lidl und AH, und schon sind wir am Wall, der die Altstadt umgibt.
Da am späteren Nachmittag Regen angesagt ist, geht es gleich zur Stadtbesichtigung. Michael, den die Fahrt doch angestrengt hat, legt sich hin, und auch Horst bleibt beim Womo.
😅
So bummeln Conny und ich allein durch die mittelalterlichen Straßen mit den reich verzierten Giebelhäusern, die entlang der Grachten stehen.
Franeker ist auch Universitätsstadt, aber nicht die bekannteste Akademie der Niederlande. Allerdings kann man hier nicht mehr studieren. Bereits unter Napoleon wurde die Universität aufgehoben. Heute befindet sich in dem ehrwürdigen Gebäude eine psychiatrische Klinik. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind das Rathaus (1591–1594) im Renaissancestil erbaut und das Planetarium. An der Wohnzimmerdecke in einem hübschen Grachtenhaus in Franeker befindet sich das älteste funktionsfähige Planetarium der Welt. Das präzise bewegliche Modell des Sonnensystems wurde zwischen 1774 und 1781 vom friesischen Wollkämmer Eise Eisinga gebaut. Unter anderem gibt es noch zwei Museen, die Martinikirche und viele gut renovierte Giebelhäuser, die ihre eigene Geschichte erzählen, wie das „Coopmanhus“, Wohnort eines bekannten Medicus im Mittelalter. Die Stadt steckt voller Geschichte.
Nebenbei schauen wir auch in die Häuser, denn dort befinden sich Läden, Cafés und Restaurants. In einer Bäckerei erstehen wir etwas Leckeres zum Nachmittagskaffee. Und in einem Antiquitätengeschäft eine alte Etagere. Nach über zwei Stunden geht es zurück zum Wohnmobil. Wir können noch draußen Kaffee trinken, bevor der Regen kommt, der bis in die Nacht anhält. Gegen Abend kommt die Etagere zum Einsatz. Auf ihr werden jetzt die niederländischen Tapas🇳🇱😋😋kredenzt, die so lecker sind, dass wir fast kein Abendessen mehr benötigen. 🍽️
Auf der Suche nach Kibbelinge/Franeker
Tag11 /21. August in den Niederlanden ⋅ 🌬 18 °C
Unser Stellplatz: Stadtcamping Bloemketerp
Wir bleiben heute noch in Franeker und morgen geht es dann zurück nach Hause. Es ist ziemlich kühl und sehr windig, aber es bleibt trocken. ❄️🌬️
Franeker ist eine der 11 Städte der „Elfstedentocht“, einem Eislauf-Marathon über die gefrorenen Kanäle von Stadt zu Stadt. Die letzte organisierte Tour fand witterungsbedingt am 4. Januar 1997 statt. Aber inzwischen gibt es auch die Elf-Städte-Tour mit dem Rad oderdem Ruderboot, die jährlich stattfinden kann.
Wir haben uns vorgenommen, alle 11 Städte einmal zu besuchen und dieses Mal haben wir uns Franeker ausgesucht.
In Sneek, IJlst, Hindeloopen, Harlingen, Dokkum und Leeuwarden waren wir schon. Sloten, Stavoren, Bolsward und Workum fehlen uns noch.
Am Vormittag bummeln wir noch einmal durch den Supermarkt von Albert Heijn. 🛒 und besorgen die Sachen, die wir morgen mit nach Hause nehmen wollen.
Am frühen Nachmittag wollen wir auf den Markt von Franeker, der mittwochsnachmittags und samstagsvormittags stattfindet. Auf dem Markt hoffen wir, einen Stand mit Kibbelingen zu finden, denn die dürfen auf keiner Tour in den Niederlanden fehlen.
Große Enttäuschung! Der Markt besteht aus drei Ständen, und ein Kibbelingstand ist nicht dabei. Was nun? Gab es da nicht noch ein Fischgeschäft, das Kibbelinge verkaufte? Schnell gegoogelt. Das Fischhaus „Martens Fisch und Chips“ hat geschlossen. Wir fragen Passanten. Die meisten sind selbst Touristen. Auch in den Geschäften weiß niemand, wo man jetzt Kibbelinge herbekommt, und Horst hat solch einen Hunger. Michael ist das alles zu viel. Er fährt mit seinem E-Scooter, mit dem er uns begleitet hat, zurück zum Wohnmobil. Wir anderen versuchen unser Glück in den Restaurants. Gegenüber der Kirche gibt es Fisch und Chips für knapp 30 Euro. Für eine Zwischenmahlzeit definitiv zu teuer. In einer kleinen Brasserie stehen zwar Kibbelinge, aber ohne Chips und eher Convenience auf der Karte. Letzter Versuch ist die urige Brasserie, deren Einrichtung nicht nur Jahrzehnte, sondern sogar Jahrhunderte überlebt haben dürfte.
Keine Kibbelinge, dafür jede Menge unbekannter Speisen. Wir bleiben. Wenn schon keine Kibbelinge, dann wenigstens noch mal Pfannkuchen. Diesmal mit Apfel bzw. Käse. Horst wählt ein Käsebrettchen und sitzt vor einer riesigen Portion Käsewürfel, die kaum zu schaffen ist. 🧀🧀🧀
Mit einem Eis 🍦 versuche ich, mich über die Enttäuschung 😞 hinwegzutrösten, dass es keine Eintrittskarten mehr für das historische Planetarium gibt. Die Karten für diesen Tag sind ausverkauft.
So geht es zurück zum Wohnmobil. Auf dem Weg entdecke ich ein ganz ausgefallenes Café. In einem Garten versteckt sind überall Sitzmöglichkeiten, um Kaffee und Kuchen zu genießen. Hat was! 🍰☕
Die Sonne ist da und wir können vor dem Wohnmobil sitzen, wenn auch der Wind ziemlich wild und frisch ist. 🌞💨
Gegen Abend ein letztes Mal niederländische Tapas, die dann ein Abendessen nicht mehr nötig machen. 🍴🍷
Im milden Schein der Abendsonne spaziere ich auf dem Wall einmal um die Stadt und genieße die sich bietenden Eindrücke. 🌅🚶♂️Ein älteres Ehepaar sitzt vor seinem winzigen Boot am Rand des Kanals und genießt bei einem Glas Wein die Abendsonne. 💑🍷🌅Im nahegelegenen Park füttert ein Mann Enten. 👨🦱🦆Kanuten durchfurchen das Wasser des Kanals. 🚣♂️🌊Auf der Terrasse des Restaurants direkt am Kanal gehen die Lichter an. 💡🍽️
Noch ein paar Blumen 💐🌸🌼 für zu Hause gekauft und dann geht es zurück ins Wohnmobil. Es ist ganz schön fri🥶sch.
Back@home
23. August in Deutschland ⋅ ☁️ 23 °C
Eigentlich hatten wir ja geplant, bis zum Wochenende wegzubleiben, aber es stand am Freitag die Einweihungsparty für das neue Haus von Lena und Tristan an, und so sind wir bereits am Donnerstag zurückgefahren. Das Fahren der 300 km langen Rücktour haben wir uns geteilt. So bekomme ich mehr Fahrpraxis und für Michael ist es nicht so anstrengend.
Die Einweihungsparty am Freitag wurde noch um einen Programmpunkt erweitert. Alle sollten zu einer bestimmten Adresse kommen, die sich als Adresse unserer Kirche herausstellte und der Programmpunkt als die kirchliche Trauung der beiden. Welch eine Überraschung! Da hätten wir nicht fehlen dürfen.
Kurzer Rückblick zur Fahrt: Es war eine schöne Tour. Das Wetter hat ganz gut mitgespielt. Michael hat jeden Tag etwas mehr Energie bekommen. Sein E-Scooter hat ihn beweglicher gemacht und er konnte bereits kleine Runden mitfahren. 🛴 Die Tage mit Conny und Horst waren abwechslungsreich und harmonisch und wir hatten viel Spaß.
Die Niederlande sind wie immer einen Besuch wert mit ihren kleinen, gemütlichen Städten, den Kanälen und Grachten und den freundlichen Menschen. Ich weiß jetzt auch, dass der Name „Niederlande“ aus dem Mittelalter stammt. Die heutigen Niederlande gehörten im 15. Jahrhundert zu Burgund, das in die „oberen Lande“ und in die „niederen Lande“ (die heutigen Niederlande) gegliedert war. „Holland“ ist dagegen nur der Name einer früheren Grafschaft, Noord- und Zuid-Holland sind Provinzen der Niederlande, von denen es insgesamt zwölf gibt.
Die Preise haben wir annähernd an die deutschen Preise empfunden. 💸
Der Diesel liegt derzeit zwischen 1,67 und 1,69 €. ⛽
Obwohl die Niederländer sehr viel mit Karte bezahlen, akzeptieren die Supermärkte keine Kreditkarten wie z. B. Visa. Mit unserer normalen EC-Karte gab es keine Probleme. 💳
Beim Tanken konnten wir allerdings mit Kreditkarte bezahlen. ⛽
Stellplätze zu finden, hatten wir bis auf Franeker keine Probleme.
Auf unserer Wohnmobilreise durch die Niederlande haben wir die Stellplätze als unglaublich gut durchdacht und idyllisch erlebt. Die Plätze, an denen wir übernachtet haben, lagen in unmittelbarer Nähe zu Wasserwegen oder in ländlichen Regionen, was uns ermöglicht hat, die Natur in vollen Zügen zu genießen. Die Stellplätze waren fast immer bestens ausgestattet – Stromanschlüsse, Wasserstellen und saubere sanitäre Einrichtungen waren meist vorhanden.
Besonders begeistert hat uns die Nähe zu Sehenswürdigkeiten und charmanten kleinen Städten. Oft konnten wir einfach unsere Fahrräder nehmen und entspannt zu den nächsten Attraktionen radeln. Die Atmosphäre auf den Stellplätzen war stets freundlich und entspannt, was sicher auch an der offenen und gastfreundlichen Art der Niederländer liegt. Wir fühlten uns jederzeit willkommen. 😊❤️🇳🇱
Auch preislich waren die Stellplätze fair gestaltet, was uns ermöglichte, die Reise unbeschwert zu genießen. Insgesamt haben wir die perfekte Mischung aus Natur, guter Infrastruktur und kulturellen Highlights gefunden – für uns war immer genau das Richtige dabei, und selbst um ans Meer zu gelangen, brauchten wir nicht mal bis an die Küste zu fahren. 🏖️🚗