Tag 13 Statt Landshut dann eben Kelheim a.D.

 24. Oktober 2019 in Deutschland ⋅ ☁️ 10 °C

Unser Standort: Wohnmobilstellplatz am Pflegespitz

Gestern Abend haben wir noch länger über den weiteren Verlauf unserer Bayernreise diskutiert. Ich wäre gern noch mit der Zahnradbahn auf den Wendelstein gefahren und hätte eine Nacht auf dem dortigen Parkplatz akzeptiert. Michael möchte schon in Richtung Norden starten. Wir einigen uns auf eine schöne bayerische Stadt, die wir noch nicht kennen, aber mit einem vernünftigen Stellplatz bei dem schönen Wetter. Keinen gemischten Parkplatz, wo die PKWs unter die Markise fahren. Nach langem Hin- und Her soll es dann Landshut sein. Da kann ich ein wenig auf „Eberhofers Spuren“ wandeln. Rita Falk lässt grüßen. Wir haben uns daher einen kleinen Campingplatz, ausgesucht, der auf einer Insel in der Isar liegt und recht „schnuckelig“ aussieht.
Um 10.00 Uhr haben wir entsorgt, bezahlt und „tschüss“ gesagt und sind “ On the Road“ entlang des Chiemsee und durch Oberbayern. Auf der 299 geht es immer entlang der Alz, einem Fluss, von dem ich noch nie was gehört habe. Dann weiter über Altötting, Vilisburg auf Landshut zu. Je weiter wir nördlich fahren, um so nebliger wird es. Bald hat der Nebel die Sonne ganz verscheucht. Aber am Nachmittag soll sie wiederkommen. Es ist kurz nach 12.00 Uhr, als wir vor der geschlossenen Schranke des wie ausgestorben wirkenden Campingplatzes stehen. Die Rezeption ist geschlossen und ein Schild weist Ankömmlinge darauf hin, dass auch nur zwischen 15.00 Uhr und 18.00 Uhr geöffnet wird. Was nun? Wir schlendern über den kleinen Platz direkt an der Isar. Platz gibt es reichlich, denn außer zwei Wohnmobilen und vielleicht einer Handvoll Dauercampern ist der Platz leer. Wir versuchen bei der Betreiberin, die direkt neben der Rezeption wohnt, uns durch Klopfen, Klingeln und zum Schluss auch durch Telefonieren bemerkbar zu machen. Keine Reaktion. Sollen wir jetzt 3 Stunden vor der geschlossenen Schranke stehen bleiben? Ich klopfe bei den Wohnmobilen und den Dauercampern. Niemand da, der uns mit seiner Karte schon einmal auf den Platz lassen könnte. Da kommt ein älterer Herr mit seinem PKW zurück. Ich spreche ihn an und schildere ihm unsere Situation. Er würde uns gern helfen, aber er hat schon einmal jemanden auf den Platz gelassen und dann großen Ärger bekommen. Die Betreiberin wäre Zuhause und würde das mitbekommen. Sie wären hier sehr streng. Wir wollen den älteren Herren nicht in Gewissenskonflikt bringen. Außerdem ist uns bei dem Verhalten der Betreiberin auch die Lust vergangen, hier zu bleiben. Solch ein Verhalten kann man wirklich nicht verstehen. Während sich überall die kleinen Plätze um Wohnmobile bemühen, scheinen die es hier nicht nötig zu haben. Schade, denn der Platz ist schön gelegen.
Wir koppeln den Hänger ab und drehen das Wohnmobil vor der Schranke. Und jetzt ? Auf die Schnelle wählen wir Kelheim an der Donau. Die Stadt erfüllt unsere Anforderungen: Sonne, kleines Städtchen, Fluss und einen vernünftigen Stellplatz.
Eine gute halbe Stunde später sind wir dort und stehen direkt hinter dem Deich zur Donau. Aber Michael meint, dass das nicht der Platz ist, denn er herausgesucht hat. Ist er auch nicht. Wenig später entdecken wir den neuen Stellplatz ein kleines Stück dahinter und setzen noch einmal um.
Leider hat sich die Sonne nicht an die Vereinbarung mit Wetter Online gehalten, um 14. 00 Uhr aufzutauchen. Wahrscheinlich wurde sie von dem hartnäckigen Dunst am Erscheinen gehindert. So sieht man im Verlauf des Nachmittags immer nur kurz einmal ein paar Sonnenstrahlen.
Irgendwie kommt mir das alles hier sehr bekannt vor, und spätestens beim Bummel durch die Altstadt und entlang der Donau bemerke ich, dass wir hier vor einigen Jahren schon einmal waren und mit dem Fahrrad zum Donaudurchbruch und zum Kloster Weltenburg geradelt sind. Und auch schöne Radtouren bereits an der Altmühl, die an dieser Stelle in die Donau fließt, gemacht haben. Nur mit einem Donau- Schiff sind wir noch nicht gefahren. Beim ausgiebigen Stadtbummel in der Altstadt bemerke ich, dass es viel Leerstand gibt. Das Problem aller kleinen Städte mit großen Einkaufszentren am Stadtrand. Der Drogeriemarkt Müller wirkt mit seinem 70ger Jahre Bau mitten in der Altstadt mit den schönen bunten Häuser, wie ein gestrandetes Ufo, das man an der Kirche festgebunden hat.
Mit dem Herrn aus dem Lottoladen, in dessen Schaufenster ich interessante Bilder entdecke, komme ich ins Gespräch über Kelheim. Die Bilder sind von seiner Tochter, die Kunst studiert hat und nun in Frankreich lebt.
Es dämmert schon, als ich zurück zum Wohnmobil komme. Der Platz hat sich noch gut gefüllt.
Zur Abwechslung wollen wir heute einmal eine Pizza essen, in der Pizzeria im Sportzentrum direkt hinter dem Platz.
Als wir gegen 19.00 Uhr im Lokal ankommen, ist es rammel voll. Den Grund bemerken wir, als wir unsere Pizzen bekommen: das sind mit Abstand die größten, die wir jemals auf dem Teller hatten und sie schmecken fantastisch. Jeweils die Hälfte davon wandert im Pappkarton verpackt später mit ins Wohnmobil. Die schmecken morgen auch noch.
Ob wir morgen noch bleiben oder weiterfahren, vertagen wir auf den nächsten Tag und machen es vom Wetter abhängig.

Tag 14- Und zum Schluss noch einmal Main

 25. Oktober 2019 in Deutschland ⋅ ⛅ 9 °C

Unser Standort: Wohnmobilstellplatz Volkach am Main

Altstadt Volkach

Bleiben oder fahren? Diese Frage stellten wir uns heute beim Frühstück. Fragen wir einmal die Wetterkarte. Na ja! Nicht gerade berauschend. Können wir das besser haben? Bad Staffelstein? Ne…..Wolken! Würzburg? Wolken! Aber über dem Main sieht es gut aus. Ok! Dann aber dieses Mal direkt nach Volkach. Um 11.00 Uhr sind wir unterwegs und die Sonne begleitet uns. Wir fahren immer entlang der Donau. Bad Abach kommt in Sicht. Auch hier haben wir Radtouren u. a. nach Regensburg gemacht, erinnere ich mich. Michael kann sich nicht erinnern. Da müsse er wohl nicht dabei gewesen sein, so sein Kommentar, als wir am Heinrichturm vorbeifahren. Kurz vor Regensburg geht es auf der A3 Richtung Nürnberg und Würzburg. Unterwegs gibt es Probleme: Der Fahrer kann nicht halten, um Pipi zu machen. Alle Parkplätze voller LKWs. Wir kommen nirgendwo zum Stehen. Auf einem Parkplatz steht sogar ein LKW so in Lauerstellung, daß wir überhaupt nicht an ihm vorbei können. Als dann ein LKW wegfährt, macht er endlich Platz und wir können unser Hinterteil aus der Zufahrt nehmen und den Parkplatz unverrichteter Dinge wieder verlassen. Beim 4. angefahrenen Parkpatz finden wir endlich eine Lücke. Wir sollten mal über eine Pipiline zum WC nachdenken 😉 .
In Volkach fahren wir ab. Auf dem Stellplatz am Main ist nicht viel los. Wir können uns einen schönen Platz direkt am Fluß aussuchen und haben keine Probleme, Platz für den Hänger zu finden. Mal wieder hält sich die Sonne nicht an ihre Abmachung. Es ist bewölkt. Wir trinken Kaffee und ich mache einen ausgedehnten Spaziergang in, um und durch den Ort. Als ich zum Womo zurückkomme, ist endlich auch die Sonne da. Wie sitzen eine Zeit am Fluss und schauen den Schiffen zu, die vorbei schwimmen. Dann gehen wir in das Einkaufszentrum, das nicht weit entfernt vom Stellplatz angesiedelt ist und besorgen noch fehlende Mitbringsel. Auf dem Rückweg durch die Altstadt kehren wir im Weinlokal gegenüber dem historischen Rathaus ein. Bei einem Glas Frankenwein/Weißbier sitzend beobachten wir nicht nur die untergehende Sonne, die einen rosaroten Himmel zaubert, sondern auch die vorbei eilenden Menschen und Autos. Die Autos sind in den engen Gassen der Altstadt wirklich störend. Es ist fast dunkel, als wir entlang des Mains zum Wohnmobil zurückgehen. Heute gibt es zum Abendbrot Kelheimer Pizza Teil 2

Tag 15 Abtei Münster Schwarzach und Dettelbach

 26. Oktober 2019 in Deutschland ⋅ ☀️ 15 °C

blick aus dem Wohnmobilfenster

Noch einmal gibt die Sonne alles, um uns einen schönen Herbsttag zu bescheren. Langsam schiebt sie den Dunst vom Main und lässt die Blätter der Bäume golden leuchten. Ein Tag, wie gemacht für eine Radtour durch Felder und Weinberge. Und da sagt mein Mann, er möchte am liebsten heute schon nach Hause fahren. Aber er lässt sich schnell umstimmen. Es wird heute wahrscheinlich der letzte schöne Herbsttag vor Beginn des nasskalten Novemberwetters sein und …..für das nächste Vierteljahr, der letzte Tag im Wohnmobil. Wenn wir Zuhause sind, geht das Womo bis zum März ins Winterlager.
Nein , diesen letzten Tag müssen wir noch mit allen Sinnen genießen.
Wir trödeln nach dem Frühstück noch ein wenig herum, bis die Temperaturen zweistellig sind und dann radeln wir Richtung Schwarzach. Das Kloster und die Abtei haben wir gestern bei der Herfahrt schon gesehen. Ein mächtiges Bauwerk, das uns neugierig gemacht hat. Die Radwege sind gut ausgeschildert und wir fahren ein Stück am Mainkanal entlang, bevor wir durch eine Obstbaumallee mit gestifteten Obstbäumen kommen. An einem Bauernhof stehen Tüten mit Walnüssen. Die Tüte für 2 Euro. Da nehmen wir doch gleich 3 Tüten mit. Weihnachten kommt schneller als man denkt. Ein Stückchen weiter kommen wir an einem Apfelbaum vorbei, der voller kleiner, roter Äpfel hängt. Ich fange an zu pflücken. Michael hilft mit. Wunderschöne kleine Dekoäpfel. Als wir an einem Kürbisstand vorbeikommen und ich wieder halte, dieses Mal allerdings nur um zu fotografieren, hat Michael schon die Befürchtung, dass nun auch noch die dicken Kürbisse mit sollen.
In Schwarzach angekommen, besichtigen wir die Basilika. Nach den vielen Prunkkirchen in Oberbayern ist diese Kirche sehr schlicht, dafür aber riesig groß.
Als wir weiterfahren, sehen wie die ersten Radler und Ausflügler schon in den Biergärten sitzen. Von Schwarzach geht es weiter nach Dettelbach, ein kleiner, verwinkelter Weinort mit historischem Rathaus. Ganz oben am Stadttor ist ein kleines Café mit schönem Blick hinunter auf den Ort und den Main. Hier kehren wir ein, bevor es die 20 km wieder zurück nach Volkach geht.
Der Platz ist ziemlich voll geworden. Überall vor den Mobilen sitzen die Menschen in der Sonne. Auch wir holen die Stühle vors Mobil an den Main und lassen uns noch einmal von der Sonne verwöhnen, bis sie untergeht. Ein Spaziergang durch die Stadt, vor dem Rathaus spielt gerade eine Blaskapelle aus Südtirol, beenden diesen wunderschönen letzten Urlaubstag.

Tag 16 Heimweg und Fazit

 27. Oktober 2019 in Deutschland ⋅ ☁️ 14 °C

Und hier unsere Fahrt in Daten:
-gefahrene Kilometer: 1640
– gesamt Fahrzeit: 22,43 Stunden
– Dieselverbrauch auf 100 km: 11,6 Liter

Das waren unsere Stellplätze:
-Stellplatz in Wipfeld am Main
-Campingplatz am Pilsensee in Seefeld
-Camping Burg am Staffelsee in Murnau
– Stellplatz Kelheim in Kelheim an der Donau
-Stellplatz Volkach am Main



Rückfahrt:


Die Winterzeit hat dafür gesorgt, dass wir heute morgen ziemlich pünktlich den Rückweg starten konnten. Bereits um 9.00 Uhr sind wir unterwegs und haben bereits alle dafür notwendigen Tätigkeiten erledigt. Das Ankoppeln des Hängers gelingt immer schneller, selbst hier auf dem Stellplatz, auf dem die Fahrzeuge doch etwas enger stehen. Wir haben im Vorfeld lange überlegt, ob wir den Roller überhaupt in dieser Jahreszeit mitnehmen sollen. Doch das Wetter hat uns in die Hände gespielt und wir haben viele schöne Fahrten machen können. Während wir bei strahlendem Sonnenschein aufgebrochen sind, wird die Wolkendecke gen Norden immer dichter und zum Schluss ist sie geschlossen. Wir müssen noch einmal tanken. Kurz vor der A7 fahren wir ab und auf einen Autohof. Hier ist der Diesel fast 10 Cent günstiger. Die Dieselkosten verschlingen den größten Teil des Reisebudgets. Wenn noch Maut oder Fähren dazu kommen, steigen die Fahrtkosten ziemlich schnell hoch. Bei dieser Tour wollten wir nicht ganz so viele Kilometer machen, wie wir es Frühjahr nach Spanien und im Sommer ins Baltikum gemacht haben. Aber wenn wir Zuhause sind, stehen doch wieder 1640 km mehr auf dem Tacho.
Die geschlossene Wolkendecke öffnet sich. Der Regen von dem wir zwei Wochen verschont geblieben sind, scheint auf einmal auf die Autobahn zu fallen. Kein schönes Fahren. Erst auf den letzten 50 km wird es wieder besser. Es ist 13.30 Uhr als wir Zuhause vorfahren. Dieses Mal muss das Wohnmobil komplett ausgeräumt werden, denn es geht jetzt ins Winterlager. Erst am 1. März beginnt die Wohnmobil-Saison wieder. Dann aber mit viel Zeit und in Richtung Süden.
Die zwei Wochen Herbstferien sind wie im Flug vorbeigegangen. Wir haben wieder viel gesehen und erlebt. Nicht zuletzt ist es auch dem traumhaften Wetter zu verdanken, dass uns diese Fahrt recht warm und farbenfroh in Erinnerung bleibt. Michael war wie immer ein souveräner Fahrer, sei es mit dem Wohnmobil oder mit dem Roller und es hat keine gefährlichen oder stressigen Situationen gegeben. So sind wir dankbar, dass auch diese Fahrt ohne Unfall oder anderen Unannehmlichkeiten verlaufen ist und haben nun etwas Zeit, die nächste Fahrt zu planen.
Bayern als Urlaubsland hat uns super gut gefallen. Wir sind nicht das letzte Mal dagewesen.

Hier gibt es noch einen weiterführenden Link zu den Bayrischen Seen, denn wir haben nur einen ganz kleinen Teil der Seen besucht. Unter diesem Link finden sich eine Karte über die schönsten Seen in Bayern und eine schöne Beschreibung der einzelnen Seen.

Bayerns schönste Seen