Espana en Primavera

Tag 1: Mendig 01.03.2020

Unser Stellplatz : Stellplatz an der Vulkan-Brauerei,  Brauerstraße, 56743 Mendig

„Auch ein langer Weg beginnt mit dem ersten, kleinen Schritt.“


Die erste Etappe, die wir uns heute auf dem Weg nach Spanien vorgenommen haben, soll in die Eifel in den Ort Mendig führen. Dort hoffen wir auf dem Stellplatz an der Brauerei einen kostenlosen Übernachtungsplatz zu finden, auf dem wir den Hänger nicht abkoppeln müssen.
Ja, wir sind seit heute unterwegs. Unterwegs nach Spanien, um das ‚Never- Ending -November-Wetter“ hinter uns zu lassen. Und wir freuen uns auf blauen Himmel, Wärme und eine tolle Landschaft
Aber trotz der guten Vorbereitungen können wir doch nicht ganz ohne Probleme starten. Der Mover, der ein wichtiges Hilfsmittel beim Rangieren des Hängers ist, will trotz Stromzufuhr nicht arbeiten. So beginnt die Fahrt gleich mit Powereinsatz und wie es unterwegs gehen wird….Man(n) wird sehen.
Ein weiteres Problem ist unser Frühstück. Ich habe zwar frische Brötchen vom Bäcker geholt, aber der heimische Kühlschrank ist leer und abgetaut und keiner von uns hat Lust , alles wieder aus dem Womo-Kühlschrank zu holen. So starten wir mit frischen Brötchen, aber leerem Bauch in den Urlaub. Das Frühstück wollen wir dann gemütlich unterwegs nachholen, wie wir es schon oft gemacht haben.

Was wir dabei allerdings nicht bedacht haben ist, dass wir Sonntag haben. Diesen Tag haben wir extra gewählt, weil sonntags keine LKWs fahren dürfen und das Fahren mit Hänger in Deutschland angenehmer ist, ohne die „Elefanten der Straße“. Nur….. die LKWs sind jetzt alle auf den Parkplätzen. Es scheint unmöglich einen Parkplatz zu finden, auf den wir als Gespann stehen können. Nach dieser Feststellung reduziert Michael seinen Kaffee, den er gern zwischendurch beim Fahren trinkt. Eine verzweifelte Suche nach einem Parkplatz zum Pipi machen, dass haben wir schon einmal erlebt.

Auf der Strecke bis Leverkusen reiht sich eine Baustelle an die nächste, aber wir passieren sie so weit ohne Stau. Erst als wir den Rhein überquert haben, weil wir über 3,5 t sind, dürfen wir nicht über die Leverkusener Rheinbrücke, auf der A 61 kurz vor Neuenahr findet sich ein Parkplatz zum „Entsorgen“.
Wie frühstücken hier dann allerdings 30 km vor dem Etappenziel nicht mehr.

Endlich ein Parkplatz


Noch ein weiteres Problem ist während der Fahrt aufgetreten: der Tempomat funktioniert nicht mehr. Wahrscheinlich ein Wackelkontakt, entstanden beim Einbau des neuen Radios. Auch hier wird man(n) sehen müssen …Es ist inzwischen sogar etwas sonnig, aber der Wind ist ziemlich heftig und schüttelt uns ordentlich auf den Hochbrücken der Eifel.

Blick von der Hochbrücke

Es ist fast 13.30 Uhr als wir in den Ort Mendig einfahren. Die Straße ist schmal und gesäumt von den schwarzen Häusern aus den Basaltsteinen der Vulkaneifel. Basalt und Basaltlava sind heute die meist verbreiteten vulkanischen Natursteine und gelten als die eigentlichen Urgesteine der Erde. Mendig liegt in Osteifel, nur 5 km vom Laacher See entfernt, der in den Sommermonaten sicher ein touristischer Hotspot ist. viele Schlackenkegel und der Lavastrom des Vulkans Wingertsberg haben diese hügelige Landschaft geformt. Das Auf-und Ab soll ich später bei meinem Erkundungsgang durch den Ort zu spüren bekommen. Bei unserer Ankunft stehen zwei Wohnmobile auf dem gemischten Parkplatz am Ortsausgang gegenüber des Fußballplatzes und in unmittelbarer Nähe der Brauerei und wir können uns ohne den Hänger anzukoppeln einen Stellplatz aussuchen. Die Sonne scheint und die Temperaturen sind schon ein wenig frühlingshaft, Was will man mehr? Ach ja, frühstücken müssen wir doch noch! Ein lautes Grummeln aus der Magengegend erinnert daran. Na, dann erst einmal ran an die Brötchen.

Während wir frühstücken parkt ein PKW nach dem anderen auf dem Platz und in kürzester Zeit ist der Platz voll. wären wir eine Stunde später hier angekommen, hätten wir wie so einige vorbeifahrende Wohnmobile das Nachsehen gehabt. Auch ein Wegfahren wäre jetzt nicht mehr möglich. Alles zu geparkt. Der Grund ist das sonntägliche Fußballspiel auf dem gegenüberliegenden Fußballplatz, das viele Besucher angezogen hat. Also….sonntags nicht zu spät hier ankommen. Gegen 17.00 Uhr ist der Spuk vorbei und es parken hier nur noch zwei Mobile.

Zugeparkt!

Mendig hat allerdings noch mehr zu bieten als einen Fußballplatz und einen vollen Parkplatz. Das stelle ich wenig später bei einem Spaziergang fest. Nur wenige Meter vom Wohnmobil entfernt, befindet sich die“Museums Lay“. Die Museumslay  ist eine Freiluftausstellung zum Basalt­abbau und zur Basaltverarbeitung. Es ist eine Station des Vulkanparks Eifel. Allein stöbere ich zwischen Klöppelwerk und alten Abbruchbaggern herum. Genieße den blauen Himmel und fotografiere die alten Gerätschaften.

Der zweite touristische Hotspot liegt ebenfalls nicht weit vom Stellplatz entfernt. Ich besichtige wenig später den Lava-Dome. Hier herrscht sonntäglicher Andrang von Familien, die zu den Führungen wollen.Der Lava Dome ist ein Museum, das den Vulkanismus in der Region um den Laacher See Vulkan darstellt u.a. auch in Multmedia-Shows.

Es folgt ein ausgedehnter Bummel durch die beiden Ortsteile Ober- und Untermendig. Die Straßen liegen in sonntäglicher Ruhe, die nur hin und wieder durch ein Auto unterbrochen wird. Kaum eine Menschenseele istzu sehen. Wahrscheinlich sind die alle auf dem Fußballplatz. Mächtig thront die katholische Pfarrkirche St. Cyriakus auf einer Anhöhe. Leiser Gesang lässt mich eintreten. Eine Taufe findet statt. Hier in der Kirche und im Rathaus befinden sich die Stempelstellen des Eifel-Camino, dem Pilgerweg von Trier nach Namedy und weiter nach Santiago de Compostela in Spanien.

Am Ende meines Spazierganges schaue ich mir die Vulkanbrauerei an. Die ist auch ein Touristenmagnet und ziemlich gut besucht. Man kann hier Führung in die Lavakeller buchen oder an einem Bier Tasting teilnehmen. Es gibt einen Shop mit den verschiedensten Biersorten und Alkoholitäten und ein großes Restaurant, dass um die Nachmittagszeit so gut wie ausgebucht ist. wenn wir hier heute Abend Essen gehen wollen, dann sollten wir wohl reservieren, denke ich, als ich zum Wohnmobil zurück gehe.

Das Reservieren mache ich dann online, als ich wieder im Wohnmobil bin. Klappt super. Dann kommt der Regen, der schon den ganzen Tag angesagt worden ist. Mit dem Regenschirm geht es dann zum Essen in die Brauerei. Das Essen ist gut, dass Bier richtig lecker und die Atmosphäre urig. Ein schöner Abschluss unseres ersten Etappe.